Aktuelle Filmstarts:
27.09.2007   
Leroy ****

02.10.2007
Planet Terror

03.10.2007

Geliebte Jane      
Ratatouille
Stellungswechsel
Superbad


04.10.2007
Anderland
Immer nie am Meer
Lady Chatterley
Monks - The Transatlantic Feedback
Paris was a woman
Prinzessin
Still Life

07.10.2007
Ariadne auf Naxos

10.10.2007
Heimatklänge


11.10.2007
Aschenputtel
December Boys
Dornröschen
Frau Holle
Der Froschkönig
Die Gänsemagd
Gegenüber
Gespräche mit Gott
Hänsel und Gretel
Jindabyne
Klopka - Die Falle
Nachmittag
Operation: Kingdom
Rotkäppchen
Schneeweißchen und Rosenrot
Sicko
Der Struwwelpeter
Tischlein deck dich
Die Vorahnung
Wintersonnenwende - Die Jagd nach den sechs Zeichen des Lichts

18.10.2007
Der eisige Tod
Die Drei Räuber
Enttarnt
Gefahr und Begierde
Import Export
Invasion
Jagdhunde
Katz und Maus
The Messengers
Postal
Der Sternwanderer
Trade - Willkommen in Amerika
Vivere

24.10.2007
Heidi
Pippi Langstrumpf

25.10.2007
Im Bett - En la Cama
Lissi und der wilde Kaiser

31.10.2007
Königreich Arktis


filminformer-Bewertung:
***** = Meisterwerk!
****0 = Hervorragend
***00 = Unterhaltsam
**000 = Mittelmäßig
*0000 = Mit Mühe im Kino geblieben!
00000 = Unterirdisch! -
Ich will mein Geld zurück

filminformer-Bewertung: ***** = Meisterwerk!   ****0 = Hervorragend  
***00
= Unterhaltsam   **000 = Mittelmäßig   *0000 = Mit Mühe im Kino geblieben!  
00000
= Unterirdisch - Ich will mein Geld zurück!

filminformer-Filmtipp des Monats Oktober:

Stellungswechsel

Deutschland 2007 / 91 Min.
Regie: Maggie Perren.
Darsteller: Florian Lukas, Sebastian Bezzel, Gustav Peter Wöhler, Kostja Ullmann, Herbert Knaup, Lisa Potthoff, Nina Kronjäger, Ulrike Kriener.
Die Story: Frank (Florian Lukas) ist eigentlich Doktor der Philologie und und hat in den letzten Jahren als Redakteur einer Frauenzeitschrift gearbeitet. Doch eines Tages fliegt er raus, obwohl sein recherchemäßiges Einfühlungsvermögen in die Welt der Weiblichkeit so weit geht, dass er sogar vor Hotwaxing in der Bikinizone nicht scheut. Nach dem obligatorischen Besuch beim Arbeitsamt wird er von einer einsamen Dame angesprochen. Die bietet ihm tatsächlich 150 Euro für seine Liebesdienste an. Überrascht muss er allerdings feststellen, dass seine nicht minder von pekuniären Sorgen geplagten Freunde, der frauenverschleißende Macho-Polizist Gy (Sebastian Bezzel) und der sich erfolglos als Delikatessenhändler betätigende Koch Olli (Gustav Peter Wöhler), in diesem unmoralischen Angebot viel Potenzial für das schnelle Geld sehen. Also wird gemeinsam mit den jungen, hübschen, aber arbeitslosen Lasse (Kostja Ullmann) und dem ebenfalls gechasten Abteilungsleiter Giselher (Herbert Knaup) unter dem Motto "Deutsche Feinkost zum Anfassen" ein Eskortservice für Damen gegründet. Als Clou bieten die fünf Experten eine Orgasmusgarantie. Doch trotz Benimm-Unterricht, Fitness- und Tanzkurs, Einweisung im Schnellöffnen von BHs bleiben die erhofften Kundinnenströme aus. Durch Zufall gerät eine Zeitung an die "Deckblätter" mit der Werbung der Gigolo-Amateure und der darauf hin ausgelöste Skandal verhilft zu unverhoffter Bekanntheit...
 
Die Stars: Gustav Peter Wöhler („Urlaub vom Leben“; „Erleuchtung Garantiert“), Sebastian Bezzel („Schwere Jungs“; Assistent beim Bodensee-„Tatort“), Herbert Knaup („Das Leben der Anderen“; „Elementarteilchen“), Florian Lukas („Goodbye, Lenin!“; „Kammerflimmern“) und Kostja Ullmann („Verfolgt“; „Ode an die Freude“) sind das hetero-gene Ensemble in dieser Komödie.
 
Die Regisseurin: Die 33jährige Maggie Peren hat mit „Stellungswechsel“ zwar ihren ersten langen Spielfilm als Regisseurin gedreht, aber bereits große Erfahrung als Schauspielerin und vor allem als Drehbuchautorin. Von der sehr persönlich erzählten Dreiecksgeschichte unter Heranwachsenden „Vergiss Amerika“ über den RAF-Thriller „Das Phantom“ und das Nazi-Internats-Drama „Napola“ bis zu den spätpubertären Komödien „Mädchen, Mädchen“ (in denen sie auch eine der Hauptrollen spielte), hat Peren sich in ihren Büchern bereits sehr gegensätzlichen Genres gewidmet.
 
filminformer-Bewertung: Wer gute Drehbücher schreibt muss noch nicht zwangsläufig auch ein guter Regisseur sein. Vielen Filmen wünscht man, das der Regisseur besser die Finger vom Drehbuch gelassen hätte. Bei Frau Peren sieht das etwas anders aus. Für ein Erstlingswerk liefert die 33jährige ein ausgesprochen professionell getimtes Gag-Feuerwerk ab. Was das Drehbuch vorgibt wird subtil ohne ausschweifendes Nebengeschwätz auf den Punkt gebracht. Hier konzentriert man sich auf das Wesentliche und das macht diesen Film nicht nur rasend komisch, sondern unterscheidet ihn auch von der üblen und unmotivierten Massenware a la „Wo ist Fred?!“ Bei solchen Machwerken wird allein schon bei den Dialogen mit eher grobschlächtigem Kaliber auf das Publikum geschossen. „Stellungswechsel“ brilliert hier durch seine geschliffenen Wortwechsel, die eher einem feinen, aber spitzen Florett ähneln. Das heterogene Ensemble macht den Film zu einem wahren Vergnügen, denn bei den fünf Hauptdarstellern handelt es sich eben nicht nur um Komödianten, sondern um wirklich hervorragende Schauspieler, die durch ihre junge und in diesem Fall vor allem weibliche Regisseurin zurückhaltend und ohne faden Klamauk in Szene gesetzt werden. Eine wirklich unterhaltsame Komödie, die mit Herz und Verstand der heutigen Gesellschaft den Spiegel vorhält und die Narrenkappe aufsetzt.
-jvg       
filminformer-Bewertung: ****0
Deutschlandstart: 03. Oktober 2007
Filmverleih & Bild: 20th Century Fox

 

Leroy
Deutschland 2006 / 89 Min.
Regie: Armin Völckers.
Darsteller: Alain Morel, Anna Hausburg, Constantin von Jascheroff, Günther Kaufmann, Eva Mannschott.
Die Story: Leroy (Alain Morel) ist wohl erzogen, kultiviert, deutsch und hat eine ziemlich dunkle Hautfarbe. Der 17jährige spielt Cello und geht auf Vernissagen, statt HipHop zu machen und Basketball zu spielen wie sein bester Freund, der obercoole blonde Halbgrieche Dimitrios (Constantin von Jascheroff). Das einzig „Coole” an Leroy ist sein riesiger Afrolook, aber das ist ihm bisher noch nicht aufgefallen. Trotz seines unglaublichen Talents für Ungeschicklichkeiten jeder Art, gepaart mit einer wachsenden Identitätskrise, passiert das Unbegreifliche: Leroy erweckt die Aufmerksamkeit der süßen Eva (Anna Hausburg) und eine aufregende Lovestory beginnt. Doch das Glück der beiden wird nach diversen weltanschaulichen Experimenten auf eine harte Probe gestellt, denn Eva ist die einzig Normale in einer Familie von Neonazis. Leroy wird klar, dass die Liebe nicht grenzenlos ist, und spätestens nach der ersten Begegnung mit den sehr kurzhaarigen Brüdern von Eva weiß Leroy, dass es jetzt an der Zeit ist, als Afrodeutscher ein Statement zu machen: Die Black-Power-Bewegung der 70er erfährt ein Revival der ganz besonderen Art…
 
Die Stars: Alain Morel ist 19 Jahre alt, wuchs in Berlin-Pankow auf und hat gerade sein Abitur gemacht. Seine Mutter stammt aus Berlin, sein Vater aus dem Kongo. Beim Casting für Armin Völckers Kurzfilm „Leroy räumt auf“ wurde Alain zufällig und in letzter Minute entdeckt. Die 1990 in Berlin geborene Anna Hausburg sammelte mit Werbespots schon früh erste Erfahrungen vor der Kamera. Seit 2002 ist sie auch regelmäßig in Fernsehproduktionen zu sehen. Ihr Kinodebüt gab sie mit „Max & Moriz Reloaded“.
 
Der Regisseur: Armin Völckers wurde 1963 in Berlin geboren. Von 1983 bis 1988 studierte er Bildende Kunst an der Hochschule der Künste Berlin. Seine Kunst stellte er in über 50 Ausstellungen in Deutschland, Europa und Amerika aus. In der Filmbranche sammelte Armin Völckers erste Erfahrungen als Produzent von Zeichentrickserien, Script Editor und Creative Director, seit 1997 ist er als freier Drehbuchautor tätig. Seine erste Regiearbeit war der Kurzfilm „Leroy räumt auf“, der weltweit auf Filmfestivals lief und unter anderem als Bester Kurzfilm beim Festival in Sankt Petersburg wurde.
 
filminformer-Bewertung: „Leroy“ ist die erste deutsche Blaxploitation-Komödie und die Langversion des Kurzfilms „Leroy räumt auf“ von Autor und Regisseur Armin Völckers. In dieser witzigen und absolut politisch-unkorrekten Komödie ist erstmals im deutschen Film ein schwarzer Jugendlicher der Held. Dies bietet natürlich reichhaltiges Potenzial an Konflikten und Situationskomik. Eingebettet in eine Liebesgeschichte kommen Themen wie „die deutsche Scham“, die Angst vor dem Islam oder der latente Rassismus zur Sprache. Doch bleiben diese Konflikte auf der Ebene des Unterhaltsamen. Leroys Leben ist das eines ganz „normalen“ Deutschen und genauso fühlt er sich auch. Dieser Widerspruch zu den von Klischees und Vorurteilen geprägten Erwartungshaltungen des Zuschauers bildet die komische Grundspannung des Films. Die direkte Konfrontation mit dem Rechtsextremismus wird ins Groteske gezogen und dem Zuschauer vor Augen geführt wie absurd diese rassistischen Auswüchse sind. Ein Stück Gesellschaftskritik, das nie oberlehrerhaft ist und richtig Spaß macht! Einer der originellsten deutschen Filme der letzten Jahre. Sehr empfehlenswert!
–jvg
Bewertung: ****0
Deutschlandstart: 27. September 2007
Verleih: X-Verleih

 

Ratatouille
USA 2007 / 110 Min.
Regie: Brad Bird.
Deutsche Sprecher: Axel Malzacher, Stefan Günther, Gudo Hoegel, Donald Arthur, Elisabeth von Koch, Harald Dietl, Tim Mälzer.
Die Story: Remy ist eine ungewöhnliche Ratte. Denn im Gegensatz zu seinen Familienmitgliedern und den anderen Ratten will er sich nicht von Müll ernähren. Sein großer Traum ist es, einmal in einem Restaurant zu kochen. Durch einen Zufall verschlägt es die kleine Ratte wenig später tatsächlich in ein Luxusrestaurant nach Paris. Dort verbündet er sich mit dem liebenswürdigen, aber unbeholfenen Küchenhelfer Linguini. Unter der Kochhaube von Linguini versteckt kann Remy fortan Linguinis Bewegungen steuern und gemeinsam mit ihm dem Restaurant zu neuem Ruhm verhelfen. Doch der skeptische und griesgrämige Chefkoch Skinner, die scharfen Worte des Restaurantkritikers Anton Ego und Linguinis erwachende Liebe zu der schroffen Köchin Colette bedrohen die Zusammenarbeit zwischen dem Menschen und der Ratte...
 
Der Regisseur: Oscar-Preisträger Brad Bird, der Macher des bislang besten Pixar-Abenteuers, "Die Unglaublichen - The Incredibles" (2 Oscars!), ist aktuell der vielleicht überzeugendsten Geschichtenerzählers des amerikanischen Kinos. Zu seinen weiteren Arbeiten gehören Folgen der „Simpsons“ oder „The Iron Giant“.
 
filminformer-Bewertung: Die Könige der 3D-Computeranimation sind wieder da! Die Meister der Pixar-Studios erzählen die Geschichte der ungewöhnlichen Freundschaft zwischen einer ernährungsbewussten Ratte und einem tollpatschigen Menschen als rasante Komödie, die zwischen Slapstick und atemberaubenden Actionszenen schwankt. Von Anfang an entwickelt sich der Film zu einer entwaffnenden, komischen und niemals verkrampften Parabel auf den Mut, gegen alle Widerstände anders zu sein, das Unmögliche möglich zu machen, auf den eigentlichen Wert von Familie und Freundschaft. Die, wie immer bei Pixar, detailreich und perfekt gestalteten Figuren und Hintergründe bieten zahlreiche Schauwerte, während die Gestik und Mimik der menschlichen und tierischen Figuren durch ihre nuancierte Animation besticht und beinahe vergessen lässt, dass Remy und Linguini nicht dieselbe Sprache sprechen. Wer diesen Film sieht, kann sich nur der Ausführung des Restaurantspezialisten Anton Ego ("The Grim Eater") anschließen, der nach dem köstlichen Ratatouille, dessen Genuss ihn geradewegs in das Paradies seiner Kindheit zurück entführt hat, feststellt, dass es die Aufgabe des Kritikers sei, den Mut aufzubringen, Neues zu loben und alte Pfade zu verlassen. „Ratatouille“ ist ein begnadetes Feuerwerk der Erzählkunst und Unterhaltung. Ein wirklicher Familienfilm, bei dem alle Altersgruppen auf ihre Kosten kommen.
-jvg
Bewertung: ****0                           
Deutschlandstart: 3. Oktober 2007
Verleih: Walt Disney

 

Operation: Kingdom
USA 2007 / 110 Minuten
Regie: Peter Berg.

Darsteller: Jamie Foxx, Jennifer Garner, Jason Bateman, Chris Cooper, Andrew Astor, Jeremy Piven, Brooke Langton, Minka Kelly, Frances Fisher, Kyle Chandler.
Die Story: Was ein harmloses Baseballspiel werden sollte, endet in einem Inferno. Arabische Terroristen überfallen eine abgeschirmte amerikanische Wohnsiedlung im saudi-arabischen Riad und metzeln alles nieder, was ihnen in die Quere kommt. Während der Ermittlungen zerfetzt eine Autobombe mehr als 100 Amerikaner und 200 werden verletzt. Offiziell sind den USA in Saudi-Arabien die Hände gebunden. Das FBI will jedoch ein kleines Team nach Riad schicken, um dort eigene Ermittlungen anzustellen. Nach intensiven Verhandlungen mit den saudischen Stellen wird ein Team von vier FBI-Spezialagenten um deren Anführer Ronald Fluery (Jamie Foxx) für fünf Tage vor Ort geschickt. Mit dabei sind der Sprengstoffexperte Sykes (Chris), Forensik-Spezialistin Mayes (Jennifer Garner) und der Analytiker Leavitt (Jason Bateman), die vor Ort aber auf eine Mauer des Schweigens stoßen. Praktisch ist kein Einsatz möglich. Die Amerikaner dürfen nur beobachten und selbst das lediglich unter stärkster Aufsicht der Saudis. Doch als Fleury ihren Aufpasser Polizeioffizier Al-Ghazi (Ashraf Barhom), einen gewissenhaften Polizisten, vor dem für die Sicherheit verantwortlichen saudischen Prinz gut aussehen lässt, wird der Grundstein für ein gewisses Vertrauensverhältnis gelegt. Nach anfänglicher Skepsis entwickelt Al-Ghazi ein echtes Interesse, die Hintergründe des Anschlags zu ermitteln, was die Gruppe aber in akute Lebensgefahr bringt. Die FBI-Leute wissen nicht, dass die Terroristen bereits eine neue Zielscheibe haben…

Die Stars: Die Oscar-Preisträger Jamie Foxx („Ray“; „Miami Vice“) und Chris Cooper („Adaptation“; „American Beauty“) gehören zum hochkarätigen Cast genau wie Jennifer Garner („Elektra“; „Dare Devil“), Jason Bateman („Trennung mit Hindernissen“; „Smokin’ Aces“) und Jeremy Piven („Heat“; „Grifters“)

Der Regisseur: Peter Berg ist nicht nur Schauspieler („Collateral“; „Chicago Hope“), Drehbuchautor („Very Bad Things“; „Friday Night Lights“), Produzent („Wonderland“) und Komponist („Very Bad Things“) sondern auch Regisseur. „The Kingdom“ ist nach „Very Bad Things“, „Friday Night Lights“ und „Welcome to the Jungle“ seine vierte Regiearbeit für das Kino.

filminformer-Bewertung: In nüchtern-analytischer Manier exerziert Berg das mühsame Prozedere einer internationalen Ermittlung durch. Hier werden politische Zusammenhänge und Abläufe sehr genau beobachtet und vermittelt. Die gegenseitige Abneigungen weicht nach und nach auf, im Gegenzug erfährt das westliche Publikum, dass die Saudis auch nur Menschen mit Ängsten sind, jedenfalls die nicht radikalen. „Operation: Kingdom“ überzeugt als Film. Das Werk bewegt sich in jeder Phase auf verschiedenen Ebenen – inszenatorisch wie politisch. Produzent Michael Mann scheint etwas mehr beigesteuert zu haben als nur sein organisatorisches Talent. So sind die actionreicheren Szenen packend und unmittelbar wie bei „Heat“ inszeniert. Zum Schluss schlägt der Regisseur dann noch einmal mit dem Holzhammer zu und stößt alle Sympathien, die vorher aufgebaut wurden, einfach um und macht aus allen Protagonisten gleichwertige Rädchen im Getriebe des terroristischen Weltgeschehens. Auch hier ist der Film nah an der Realität und bestätigt europäische Vorurteile. Einer der stärksten Polit-Action-Thriller des Jahres!
-jvg      
Bewertung: ****0
Deutschlandstart: 11. Oktober 2007
Filmverleih: Universal UPI

 

En la Cama - Im Bett
Chile/Deutschland 2005 / 85 Min.
Regie: Matías Bize.
Darsteller: Blanca Lewin & Gonzalo Valenzuela.
Die Story: Ein Hotelzimmer, ein Bett und zwei nackte Körper, die sich leidenschaftlich lieben. Daniela (Blanca Lewin) und Bruno (Gonzalo Valenzuela) haben sich auf einer Party kennen. Erst nach dem Sex im Hotel geben sie sich ihre Namen Preis. Beide sind sich spontan so sympathisch und vertraut, dass sie die ganze Nacht miteinander verbringen. Zwei Fremde erzählen sich ihre Lebensgeschichte, sprechen über Erinnerungen und Träume, Ängste und Wünsche, bis aus ihnen Vertraute geworden sind. Aber am Morgen wird die Vertrautheit auf eine harte Probe gestellt…

Die Stars: Die Chilenin Blanca Lewin spielte bereits in „Sabado – Das Hochzeitstape“ von Matías Bize die Hauptrolle. Weitere Leinwandauftritte hatte sie in „Heiliges Blut“ und „Schwarzer Engel“. Der 1978 in Santiago geborene Gonzalo Valenzuela ist in Chile hauptsächlich aus dem Fernsehen bekannt.

Der Regisseur: Mit seinem Echtzeit-Filmexperiment „Sabado – Das Hochzeitstape“ wurde der 1979 in Santiago geborene Regisseur Matías Bize auch in Deutschland bekannt. „En la Cama“ ging für Chile ins Rennen um den Nicht-englischsprachigen Oscar.

filminformer-Bewertung: Ein Bett, eine Nacht, einen Mann und eine Frau - mehr braucht Matias Bize nicht, um das abgewrackteste Hotelzimmer in den interessantesten Ort der Welt zu verwandeln. So gibt es ab und an einen dieser Filme, die so ungekünzelt und natürlich daherkommen, dass ihre Protagonisten wirken, als würden sie in der nächsten Sekunde von der Leinwand zu uns hinabsteigen. Bize breitet auf engstem Raum kammerspielartig und unglaublich spannend eine ganze Beziehung in nur 85 Minuten wie ein Laken aus, auf dem sich der sehr erotisch und intim inszenierte Sex von Bruno und Daniela fast in Liebe zu verwandeln scheint. Ein paar inhaltliche Überraschungen hält Bize für uns bereit, aber das wirkliche Abenteuer ist die spontane Sympathie, die Vertrautheit, die sich im Verlauf des Films zwischen den Figuren entspinnt. Bize weiß dies perfekt festzuhalten, indem er uns erinnert, wie sich auch die banalsten Gespräche und Tätigkeiten in das großartigste Abenteuer verwandeln können, wenn ein anderer Mensch uns derart zu verzaubern vermag. Ein faszinierendes und sehr erotisches Kammerspiel, das immer spannend bleibt und völlig fesselt.
-jvg      
Bewertung: ****0
Deutschlandstart: 25. Oktober 2007
Filmverleih: Farbfilm / Barnsteiner

 

Kurzbelichtet:

Auf der anderen Seite
Der Hamburger Germanistikprofessor Nejat (Baki Davrak) kümmert sich um seinen in Bremen lebenden, verwitweten Vater Ali (Tuncel Kurtiz). Der hat das Alleinsein satt und bittet die Prostituierte Yeter (Nursel Köse), bei ihm einzuziehen. Eines Nachts kommt es zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung, als der betrunkene Ali sich Yeter nähern will und diese ihn zurückweist. Der alte Mann gerät außer sich und schlägt die Frau, die unglücklich fällt und an den Folgen des Sturzes stirbt. Ali wird festgenommen, verurteilt und später in die Türkei abgeschoben. Nejat fühlt sich verantwortlich und macht sich in Istanbul auf die Suche nach Yeters Tochter Ayten (Nurgül Yeşilçay), die zu einer politischen Widerstandsgruppe gehört. Um den Nachstellungen der türkischen Polizei zu entgehen, flüchtet Ayten nach Deutschland und verliebt sich dort in die politisch aktive Studentin Lotte (Patrycia Ziolkowska), die bei ihrer Mutter Susanne (Hanna Schygulla) lebt. Als Ayten in die Türkei abgeschoben wird, folgt Lotte ihrer Freundin, um sie zu unterstützen. Abermals kommt es zu einem tragischen Unglück…
 
filminformer-Bewertung: Fatih Akins neuer Film ist der zweite Teil einer Trilogie mit dem Titel "Liebe, Tod und Teufel", deren erster Teil „Gegen die Wand“ bereits 2004 auf der Berlinale mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet wurde. In „Auf der anderen Seit“, der in Cannes 2007 mit dem Drehbuchpreis ausgezeichnet wurde, geht es nun um das Thema Tod. Die Konflikte werden mit einer Ruhe und Präzision erzählt, die in dieser Art und Weise nur selten umgesetzt wurden. Ein schlechterer Regisseur als Akin hätte sich in den Andeutungen und Zufällen verlieren können. Die Bilder sind von ebenso eindringlicher Ruhe wie die Erzählung an sich und wurden von Rainer Klausmann wunderschön lebendig und mit genau der richtigen Prise Hochglanz eingefangen. „Auf der anderen Seite“ gehört schon jetzt zu den besten Werken des Filmjahres 2007.
-jvg      
Bewertung: ****0
Deutschlandstart: 27. September 2007
Verleih: Pandora

 

 

Kreuzzug in Jeans 
Der 15jährige Dolf (Joe Flynn) ist ein hoffnungsvolles Fußballtalent und lebt mit seiner Mutter Mary Vega (Emily Watson) in Rotterdam. Sie ist Wissenschaftlerin, die kurz vor Vollendung des Prototyps einer Zeitreise-Maschine steht. Nach einem verpatztem Fußballmatch in der Jugendeuropameisterschaft versucht er mit Hilfe der Zeitmaschine das Match wieder in Ordnung zu bringen. gerät aber unversehens in die Vergangenheit des Jahres 1212. Ein Kreuzzug mit 8.000 Kindern ist auf der alten Römerstraße bei Speyer auf dem Weg nach Jerusalem. Dabei kommen Dolf seine modernen Kenntnisse und sein Ideenreichtum zu gute, und er kann seinen neuen Freunden gegen Krankheiten, marodierende Raubritter und bei der Überquerung der unüberwindbar scheinenden Alpen auf ihrem Weg beistehen. Am Ende der Reise muss Dolf aber erkennen, dass der wahre Feind des Kreuzzuges in den eigenen Reihen zu finden ist…
 
filminformer-Bewertung: Die Geschichte basiert auf dem mehrfach preisgekrönten Erfolgsroman „Kruistocht in spijkerbroek“ von Thea Beckman – ausgezeichnet u.a. als bestes europäisches Jugendbuch. Spannend vom Holländer Ben Sombogaart („Die Zwillinge“) inszeniert, sieht man über kleine „Schönheitsfehler“ in der Logik gerne hinweg. Es ist eine romantische, aber teilweise auch bittere Geschichte und eine unglaubliche Geschichtsstunde, basierend auf historischen Fakten. Ein unterhaltsamer Film für die ganze Familie.  
-jvg      
Bewertung: ***00
Deutschlandstart: 27. September 2007
Verleih: MFA+


 

Chuck und Larry – Wie Feuer und Flamme
Larry ist ein alleinerziehender Vater zweier Kinder, Chuck lebt sein Leben als Playboy. Die beiden sind beste Freunde und arbeiten seit Jahren bei der New Yorker Feuerwehr. Als Larry seine Rente in Gefahr sieht, überredet er Chuck, ihn zu ehelichen. Der willigt gutmütig ein - ahnt jedoch nicht, dass eine Unterschrift alleine nicht reicht. Weil ihre Beziehung unter Verdacht steht, zieht Chuck zu Larry, wo sie der Welt vorspielen, tatsächlich ein Paar zu sein.
 
filminformer-Bewertung: Ein bisschen fühlt man sich an alte Boulevardschwänke erinnert bei dieser Gender-Komödie, die zwar "Birdcage" einmal auf den Kopf stellt, sich aber bei der Jagd nach Pointen alle erdenkliche Mühe gibt, Schwule nicht zur Zielscheibe platter Späße werden zu lassen. Vor allem bietet Dennis Dugan ("Big Daddy") in seiner dritten Arbeit mit Adam Sandler seinen Stars - neben Sandler läuft der "King of Queens" Kevin James zu großer Form auf - reichlich Raum für Slapstick und Situationskomödie.
-jvg      
Bewertung: ***00
Deutschlandstart: 27. September 2007
Filmverleih: Universal (UPI)

 

Planet Terror
Das verheiratete Arzt-Pärchen William (Josh Brolin) und Dakota Block (Marley Shelton) erlebt bei ihrer Nachtschicht einen wahren Alptraum: Die Bürger ihrer Stadt fallen mit entstellten Brandwunden und verdächtig ausdruckslosem Blick bei ihnen ein. Unter den Verletzten befindet sich Go-Go-Tänzerin Cherry (Rose McGowan), deren Bein bei einem Überfall auf offener Straße abgerissen wurde. Ihr einstiger Lebensgefährte Wray (Freddy Rodriguez) hält ihr den Rücken frei, während die Seuche immer mehr Zombies gebiert…
 
filminformer-Bewertung: Teil eins des lang ersehnten Double Features von Quentin Tarantino und Robert Rodriguez, mit dem sie dem wilden Schmuddelkino ihrer Kindheit ein würdiges Denkmal setzen wollten, doch in Europa gibt es diese Hommage nur als in zwei Teile zersägte Jungfrau, die künstlich auf Spielfilmlänge aufgeblasen wurden. Zu mindest sind hier noch die stimmungsvollen Trash-Trailer zu fiktiven B-Schockern vorhanden.
-jvg      
Bewertung: **000
Deutschlandstart: 2. Oktober 2007
Filmverleih: Senator

 

 

Geliebte Jane
Noch ist die junge Jane Austen (Anne Hathaway) nicht die Autorin, die sie einmal werden wird, nicht die abgesicherte Ehefrau, die sie im England des 18. Jahrhunderts werden muss. Obwohl ihre Familie verarmt ist, schlägt sie lukrative Angebote von Langweilern aus. Als sie aber Tom Lefroy (James McAvoy) kennen lernt, entdeckt sie die Liebe. Doch mehr als seine arrogante Schale erweist sich seine eigene finanzielle Abhängigkeit als Hindernis.
 
filminformer-Bewertung: Nach vielen Verfilmungen der Romane Jane Austens spekuliert dieses romantische Drama über das Liebesleben Austens und dessen Einfluss auf ihr Werk. So spiegelt der Plot ihre Themen, überzeugt das Skript mit smarten Dialogen. Optisch bleibt "Geliebte Jane" hinter Joe Wrights Adaption von "Stolz und Vorurteil" zurück, darstellerisch aber hält der Film dank Anne Hathaway und James McAvoy dessen Qualität.…
-jvg      
Bewertung: ****0
Deutschlandstart: 4. Oktober 2007
Verleih: Concorde

 

 

Superbad
Der übergewichtige Seth und sein bester Freund Evan sind Außenseiter an ihrer Highschool. Bis zum Schulabschluss hoffen sie, wie Seth in seiner erläutert, der besoffene Fehler einer der Mädels zu sein. Als Seths Schwarm, die kesse Jules, ihn zu ihrer Fete einlädt, scheinen sie dem Erfolg ihrer eigenen Entjungferungsmission näher gekommen zu sein.

filminformer-Bewertung: Einigermaßen amüsant-aberwitzige Teensexkomödie in der Nachfolge von "American Pie" aus der Produktionsschmiede von Judd Apatow ("Jungfrau (40), männlich, sucht"), die ihre Vulgarität mit einem menschlich-melancholischen Unterton auszubalancieren versucht. Die damals 13-jährigen Apatow-Buddies Seth Rogen und Evan Goldberg basierten ihr Drehbuch auf eigenen Schulerfahrungen
-jvg
Bewertung: **000
Deutschlandstart: 2. Oktober 2007
Verleih: Sony

 

Anderland
Inmitten einer kargen Landschaft hält ein Bus und spuckt seinen einzigen Passagier in eine neue Welt aus. Andreas (Trond Fausa Aurvåg) hat keine Ahnung, wie er hierher gekommen ist und was er tun soll, doch das braucht er auch nicht. Er wird in ein vorgefertigtes und anonymes Leben gesteckt, erhält Wohnung, einen Job, Kleider und Nahrung. Die Umgebung ist schön und die Arbeitskollegen sind nett. Andreas findet bald eine Freundin, Anne-Britt (Petronella Barker). Wie die meisten anderen Menschen in dieser kinderlosen Stadt interessiert auch sie sich ausschliesslich für Innendekoration. Nach mehreren Nächten mit mechanischem Sex kommen Andreas erste Zweifel. Ist dies tatsächlich ein Leben, das er führen will? Denn etwas läuft falsch, etwas fehlt: er vermisst den Geschmack der Speisen, die Wirkung von Alkohol, es gibt keine Kinder und keine Emotionen. Eine Affäre mit der blonden Ingeborg (Brigitte Larsen) scheint die gewünschte Abwechslung in der allgemein gepflegten Oberflächlichkeit zu bieten. Doch als Andreas seinen Sinnen für das wahre Leben folgt, kommt er dabei in Schwierigkeiten…
 
filminformer-Bewertung: Der norwegische Regisseur Jens Lien führt in „Anderland“ eine schöne neue Welt vor, in der alle Menschen zufrieden sind und die wenigen Zweifler ausgemustert werden. Dabei verzichtet Jens Lien auf platte Zivilisationskritik. Sein Film lädt zur Identifikation ein und bleibt doch bis zuletzt rätselhaft. Er ist gruselig, lustig, traurig und wirkt an keiner Stelle überambitioniert.
-jvg
Bewertung: ***00
Deutschlandstart: 04. Oktober 2007
Verleih: Zorro

 

Immer nie am Meer
Eingekeilt zwischen zwei Bäumen bleiben ein deutscher Kleinkünstler, ein tablettensüchtiger Zyniker und ein gehörnter Ehemann mit Hang zur Ironie stecken, Türen und Fenster lassen sich nicht mehr öffnen, die Fenster aus Panzerglas lassen sich nicht einschlagen. Verletzt und ohne Aussicht auf Entkommen warten sie tagelang auf Rettung. Ihr einziger Proviant ist eine Schüssel Heringssalat und einige Flaschen Prosecco. Wut- und Angstanfälle wechseln mit überdrehter Heiterkeit und verzweifelten Weinkrämpfen. Aber es kommt noch schlimmer. Ein Schüler entdeckt die Gestrandeten und macht allerlei Versuche mit seinen neuen „Laborratten“…
 
filminformer-Bewertung: Am Anfang amüsant, aber mit der Zeit geht den Dialogen und damit dem Film die Luft aus. Vielleicht wurde deshalb die Wendung mit dem kleinen Jungen eingebaut, die den Film in eine ganz andere Richtung zieht. War es vorher noch eine absurde Komödie, so verwandelt sich der Film plötzlich in eine Art Psycho-Thriller, dessen Pessimismus doch stark an Michael Hanekes „Funny Games“ erinnert.
-jvg      
Bewertung: **000
Deutschlandstart: 04. Oktober 2007
Verleih: Arsenal Filmverleih


Der eisige Tod
Eine Collegestudentin (Emily Blunt) findet am Schwarzen Brett eine Mitfahrgelegenheit, um zu Heiligabend zu ihrer Familie zu kommen. Doch das Auto entpuppt sich als Schrottkarre und der Fahrer als Freak. Dann werden sie auf einer verschneiten Abkürzung auch noch von der Straße gedrängt und bleiben liegen - im heranziehenden Schneesturm...
 
filminformer-Bewertung: Gregory Jacobs von Section Eight produzierter Film wandelt sich vom Roadmovie zum erst leisen und dann härteren Horrorfilm, wenn zwei Studenten vom eisigen Tod in Form von geisterhaften Erscheinungen bedroht werden. Die schön schaurige Stimmung - auch dank der düster- dunklen Nachtbilder - wird durch die zunehmende Vorhersehbarkeit der Story später etwas getrübt. Trotzdem gruselig.
-jvg      
Bewertung: **000
Deutschlandstart: 18. Oktober 2007
Verleih & Bild: Sony

 

Still Life
Der Bergmann San-ming Han reist in die Stadt Fengjie am Drei-Schluchten-Staudamm des Flusses Yangtze. Er will seine Ehefrau wieder finden, die ihn vor 16 Jahren mit ihrem gemeinsamen Kind verlassen hat. Doch die Straße, in der sie wohnte, ist längst abgerissen und vom Stausee verschluckt. Zur gleichen Zeit kommt die Krankenschwester Shen-hong Guo in die Stadt. Auch Sie sucht ihren Ehepartner. Zwei Jahre ist es her, seit sich Bin Guo das letzte Mal bei ihr gemeldet hat, nun will sie ihren Mann zur Rede stellen…
 
filminformer-Bewertung:“Still Life” erzählt am Beispiel zweier Paare, welche Folgen das umstrittene Drei-Schluchten-Staudamm-Projekt am Yangtze für die Menschen hat. Der gigantische Eingriff in die Natur ist eng verwoben mit dem Schicksal einzelner Personen, ihren Empfindungen und Veränderungen. Ein kritisches Kinoerlebnis von Jia Zhang-Ke, das auf dem letztjährigen Festival in Venedig den „Goldenen Löwen“ gewann.
-jvg      
Bewertung: **000
Deutschlandstart: 4. Oktober 2007
Verleih: Delphi


Gegenüber
Als stets ruhiger und besonnener Streifenpolizist wird Georg (Matthias Brandt) von seinen Kollegen geschätzt. Um seine harmonische Ehe mit der attraktiven Grundschullehrerin Anne (Victoria Trauttmannsdorff) wird er von seinem jüngeren Partner Michael (Wotan Wilke Möhring) beneidet. Doch die Konflikte, die das Leben des Paares seit Jahren bestimmen, dringen allmählich durch die schöne Fassade: Annes verzweifelter Kampf um Anerkennung, Georgs Bemühen, es allen recht zu machen, die Hilflosigkeit der erwachsenen Kinder, das Unverständnis der Kollegen - und die Spuren körperlicher Gewalt, die sich kaum noch verbergen lassen...
 
filminformer-Bewertung: Das Ganze ist stellenweise so unfassbar, dass man schreien möchte. Warum lässt sich ein Mann das alles gefallen? Was ist die Frau nur für ein Mensch, die ihren gutmütigen Mann sinnlos zusammenschlägt? Die Fragen bleiben, sprachlos bleibt man auch nach dem Film zurück. Der 28-jährige in Düsseldorf geborene Nachwuchsregisseur Jan Bonny geht mit einer unglaublichen Härte an seinen eigenen Stoff. Schonungslos und mit raffinierter Genauigkeit beschreibt er den Zustand einer gescheiterten Ehe. Für zarte Gemüter ist das nichts.
-jvg
Bewertung: ***00
Deutschlandstart: 11. Oktober 2007
Verleih: W-Film

 

Gespräche mit Gott
Innerhalb weniger Monate verlor Walsch alles, was er hatte: seine Frau, seine Gesundheit, seine soziale Stellung. Als Obdachloser musste er sein Überleben mit dem Sammeln von Pfand-Dosen sichern. Auf dem tiefsten Punkt seines Lebens angekommen, schrieb er wütende Briefe an Gott und bekam Antwort…
 
filminformer-Bewertung: Ein Thema, bei dem Zweifler an spirituellen Themen nicht gerade vor den Kinokassen Schlange stehen werden. Doch die Esotherik-Gemeinde ist mittlerweile eine nicht zu unterschätzende Marktmacht. Warum aber muss ein Thema wie dieses durch einen handwerklich und dramaturgisch derart schlecht gemachten Film sich praktisch selber disqualifizieren? Haben spirituell interessierte Menschen kein Anrecht auf gutgemachte Filme oder waren die Macher so ergriffen von dem Thema, das sie ihre Arbeit in Gottes Hand gelegt haben? Das muss am siebten Tage gewesen sein, denn leider hat der Herr sie wohl kurz mal verlassen. Anders ist eine solche Amateurgrütze nicht zu erklären!
-jvg      
Bewertung: 00000
Deutschlandstart: 11. Oktober 2007
Verleih:Tao Cinemathek / Filmwelt

   

Jindabyne – Irgendwo in Australien
Auf einer einsamen Strasse lauert ein Mann einer jungen Autofahrerin auf. Unterdessen planen die Freunde Stewart, Carl, Rocco und Billy wie jedes Jahr ihren Angelausflug in einer abgeschiedenen Gegend im Gebirge. Dort entdeckt Stewart (Gabriel Byrne) am Flussufer die Leiche einer jungen Aboriginal-Frau, die im Wasser treibt. Es ist schon Abend, zu spät, um zurückzufahren und den Fund zu melden. Am nächsten Tag beschliessen die vier, zu bleiben, zu fischen und erst nach ihrer Heimkehr zu den Behörden zu gehen. Als die Freunde nach Jindabyne zurückkehren, können ihre Frauen nicht verstehen, wie sie einfach fischen und sich nicht um die Tote kümmern konnten. Die Männer begreifen die Vorwürfe nicht. Die Frau war ja schon tot, was hätten sie da für sie tun können? Stewarts Frau Claire (Laura Linney) erfährt als letzte von den Vorkommnissen. Sie möchte Details erfahren, bohrt nach. Doch ihr Mann will nicht reden. Claire ist erschüttert, empfindet Stewarts Reaktion als zutiefst kalt und verstörend. In der Zeitung vom nächsten Tag werden dann die komplexen Zusammenhänge auf den Titel «Men Fish Over Dead Body» verkürzt…
 
filminformer-Bewertung: Regisseur Ray Lawrence hat sich wieder, wie schon in dem erfolgreichen «Lantana», auf die Schauspieler verlassen und ein differenziertes Gefühlsdrama geschaffen, das die Grenze gegenseitigen Verstehens erforscht. Wie schon bei „Lantana“ gäbe es eine Kriminalgeschichte, für die er sich aber nicht interessiert. Ihn interessiert vielmehr, wie (Not-)Lügen zu Mutmassungen und Verdächtigungen führen, die Fantasie anregen, sich als Triebmittel für Beziehungs- und Lebensentscheidungen entwickeln und das öffentliche Leben entgleisen lassen.
-jvg      
Bewertung: ***00
Deutschlandstart: 11. Oktober 2007
Verleih: Sony

 

Klopka - Die Falle
Im Serbien nach Milosevic gerät ein verzweifelter Vater in ein moralisches Dilemma: Er wird zum Mörder, um seinem todkranken Kind die Operation im Ausland zahlen zu können…
 
filminformer-Bewertung: "Klopka" strahlt ein Klima sozialer Kälte aus, Luxuswagen und Schrottautos fahren neben einander her, Symbol einer Parallelwelt ohne Verbindung zueinander, in der jeder für sich lebt. Golubovic setzt auf Nahaufnahmen und Einsatz von Teleobjektiven sowie einer "dichten Geräuschkulisse und einer Filmmusik", die für ihn Teil der "Atmosphäre und Geräusche" ist und zeichnet mit eindrucksvoller Besetzung (Anica Dobra, Nebojsa Glogovac) und großer Spannung eine Tragödie von archaischer Wucht, visualisiert die Einsamkeit des getriebenen Mannes, der zunehmend um sich kreist, gefangen in seelischer Enge in immer kleineren Räumen.
-jvg      
Bewertung: ***00
Deutschlandstart: 11. Oktober 2007
Verleih: Progress

 

Sicko
Wer krank ist, der ist arm dran. Für europäische Gemüter ist diese Weisheit an Banalität kaum zu überbieten. Wie bitter-böse, ernst und im schlimmsten Fall existenzbedrohend es jedoch ist, in den USA krank zu werden, zeigt der umstrittene Brachialsatiriker Michael Moore mit seiner Doku-Komödie „Sicko“, in der er das katastrophale Gesundheitssystem der Vereinigten Staaten an den Pranger stellt.
 
filminformer-Bewertung: Michael Moore gibt sich in „Sicko“ seriöser als zuvor, wählt ein Thema, bei dem ihm kaum jemand widersprechen wird. Der amerikanische Patriot, der sein Land tatsächlich liebt, kriegt trotzdem die Kurve, weil er seinem Publikum das gibt, was es erwartet: Unterhaltung, Satire, Polemik und Sarkasmus mit gesellschaftspolitischem Hintergrund. Das Szenario, das Moore vor Augen führt, könnte nicht besser sein für deutsche Zuschauer, denn hier wird vorgeführt, was passiert, wenn tatsächlich die Krankenversorgung in private Hände gelegt werden, wie von einigen bürgerlichen Parteien auch für unser Land gefordert.
-jvg      
Bewertung: ***00
Deutschlandstart: 11. Oktober 2007
Verleih: Senator

 

Der Sternwanderer
Als eine Sternschnuppe vom Himmel fällt und sich zu einer jungen Frau (Claire Danes) verwandelt, herrscht Aufbruchstimmung im Königreich Stormhold. Die Söhne des verstorbenen Regenten (Peter O’Toole) begehren den Schmuck des Mädchens für ihren Thronanspruch, eine alte Hexe (Michelle Pfeiffer) das jungfräuliche Herz, um wieder jung zu werden. Für den jungen Tristan (Charlie Cox) ist der gefallene Stern zunächst Geschenk für eine andere (Sienna Miller), schließlich aber die große Liebe...
 
filminformer-Bewertung: Matthew Vaughns Verfilmung von Neil Gaimans erwachsenem Märchen spielt budgetbedingt nicht in der Liga von Effektspektakeln mit Schauplatz Narnia oder Hogwarts. Die Waffen dieses Fantasy-Films sind dosierte Zauberei, ein selbstironischer Ton, eine temporeiche Inszenierung und eine namhafte Besetzung, aus der Robert De Niro als tuntiger Luftpirat und Michelle Pfeifer als heiße Hexe herausragen.
-jvg      
Bewertung: ***00
Deutschlandstart: 18. Oktober 2007
Verleih:Universal UPI

   

Trade – Willkommen in Amerika
Die 13-jährige Adriana wird in Mexico City von Mädchenhändlern entführt und als Sexsklavin in die USA verkauft. Ihre einstige Gefährtin bei ihrem Leidensweg ist die junge Polin Veronica, die von der selben Gang verschleppt wurde. Adrianas 17-jähriger Bruder Jorge macht es sich zur selbsterklärten Mission, die Schwester ausfindig zu machen - kann als Illegaler in den USA aber nur auf den desillusionierten texanischen Cop Ray (Kevin Kline) als Weggefährten bauen…
 
filminformer-Bewertung: Mit der Verfilmung eines Drehbuchs von "Die Reise des jungen Che"-Autors Joe Rivera (der sich auf einen Zeitungsartikel von Peter Landesmann bezieht) gibt Marco Kreuzpaintner sein US-Debüt: Dabei nimmt er sich mit gewohntem Engagement des brisanten Themas Sexsklaverei zwischen Mexiko und den USA an, das er geschickt in einen spannende Thrillerhandlung verpackt. Vor Ort in Mexiko und in den USA gedreht, überzeugt "Welcome to America" mit hartem Realismus, aber durchaus auch poetischen, hoffnungsvollen Momenten.
-jvg      
Bewertung: **000
Deutschlandstart: 18. Oktober 2007
Verleih: Fox



Import Export

   
Österreich 2007/
135 min.
Regie: Ulrich Seidl.
Darsteller: Ekateryna Rak, Paul Hofmann, Michael Thomas, Maria Hofstätter, Georg Friedrich, Natalija Baranova, Natalia Epureanu, Erich Finsches, Susanne Lothar, Herbert Fritsch, Petra Morzé.

Die Story: Es ist kalt und grau. Winterzeit. Die Menschen frieren. Das ist so in Österreich. Das ist so in der Ukraine. Zwei verschiedene Welten, die einander immer mehr zu ähneln beginnen. Der Osten sieht aus wie der Westen, der Westen wie der Osten. In dieser Atmosphäre spielen zwei Geschichten, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Die eine ist eine Import-Geschichte. Sie beginnt in der Ukraine und führt nach Österreich. Die andere ist eine Export-Geschichte, sie beginnt in Österreich und endet in der Ukraine. Die eine handelt von Olga, einer jungen Krankenschwester und Mutter. Olga will was haben vom Leben. Sie will raus aus der Stadt, raus aus dem Land. Sie beschließt nach Österreich zu gehen, und sie tut es auch. Im fremden Land im Westen findet sie Arbeit und verliert sie wieder. Sie beginnt als Haushaltsgehilfin in einer Villa und endet als Putzfrau in der Geriatrie. Die andere Geschichte handelt von einem jungen Österreicher, Pauli. Endlich Security-Wachmann geworden, verliert er seinen Job schon wieder. Er findet sich am Arbeitsamt wieder, hat Schulden und macht neue - bei Freunden, Fremden und bei seinem Stiefvater. Der nimmt ihn mit auf einen Job in die Ukraine - Spielautomaten aufstellen. Olga und Pauli. Beide suchen Arbeit, einen Neubeginn, eine Existenz, das Leben. Olga, die aus dem östlichen Teil Europas kommt, wo existenzielle Armut an der Tagesordnung ist. Pauli, der aus dem westlichen Teil Europas kommt, wo Arbeitslosigkeit zwar nicht Hunger, aber Sinnkrise und Nutzlosigkeit bedeutet. Beide kämpfen um den Glauben an sich, um einen Sinn im Leben. Im Westen wie im Osten. Beide reisen in ein anderes Land und damit auch in dessen Abgründe.

IMPORT EXPORT handelt von Sex und Tod, Leben und Sterben, Siegern und Verlierern, Macht und Hilflosigkeit und davon, wie man einem ausgestopften Fuchs fachgerecht die Zähne putzt. IMPORT EXPORT war 2007 für den Wettbewerb in Cannes ausgewählt.

Bewertung: *0000
Deutschlandstart: 18. Oktober 2007
Verleih: Movienet

















































 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Gratis Website erstellt mit Web-Gear


Verantwortlich für den Inhalt dieser Seite ist ausschließlich der Autor dieser Homepage. Missbrauch melden