filminformer-Bewertung: ***** = Meisterwerk! ****0 = Hervorragend ***00 = Unterhaltsam **000 = Mittelmäßig *0000 = Mit Mühe im Kino geblieben! 00000 = Unterirdisch - Ich will mein Geld zurück!

Filmtipp des Monats Juli:

Sterben für Anfänger

Großbritannien / USA 2007 / 91 min

Regie: Frank Oz.

Darsteller: Matthew Macfadyen, Alan Tudyk, Kris Marshall, Peter Dinklage, Rupert Graves, Peter Vaughan, Ewen Bremner.

Die Story: Es gibt gute und schlechte Tage. Heute ist die Beerdingung seines Vaters, und für Daniel (Matthew Macfadyen) ist es ein außerordentlich schlechter Tag - besonders als er feststellen muss, dass der Leichnam im Sarg gar nicht sein Vater ist. Kaum ist dieser kleine "Fehltritt" behoben, machen sich die nächsten Probleme bemerkbar: Onkel Alfie (Peter Vaughan) wartet seit Stunden vor dem Altersheim auf seine Abholung. Daniels großkotziger und verschwenderischer Bruder Robert (Rupert Graves) weigert sich, die Hälfte der Beerdigungskosten zu übernehmen. Und Daniels Cousine Martha (Daisy Donovan) bringt ihren Verlobten Simon (Alan Tudyk) mit, der versehentlich eine bunte Mischung verschiedener Halluzinogene genommen hat und jetzt fest davon überzeugt ist, Stimmen aus dem Sarg zu hören. Schuld an diesem Übel ist Marthas Bruder Troy (Kris Marshall), der sich sein Chemiestudium mit der Herstellung synthetischer Drogen finanziert und seine neueste Kreation etwas zu nachlässig versteckt hat. Als ob das noch nicht genug wäre, taucht plötzlich ein ebenso ungewöhnlicher wie unbekannter Gast (Peter Dinklage) auf, der einige pikante Geheimnisse über den Verstorbenen kennt und droht, diese publik zu machen, sollte er nicht unverzüglich eine ansehnliche Summe Geld erhalten. Es liegt nun an Daniel, die Beerdigung vor dem endgültigen Chaos zu bewahren und seinem Vater einen würdevollen Abschied zu ermöglichen - auch wenn er dazu über Leichen gehen muss.…

Die Stars: Matthew Macfadyen war im letzten Jahr bei uns in „Als das Meer verschwand“ oder „Stolz und Vorurteil“ zu sehen. Peter Dinklage ist Hollywoods gefragtester Kleinwüchsiger und spielte in Filmen wie „The Station Agent“; „Living in Oblivion“ oder „Buddy – Der Weihnachtself“ mit.

Der Regisseur: Frank Oz, der in der Vergangenheit Kassenschlager wie "In & Out" mit Kevin Kline, „Der kleine Horrorladen“, „Housesitter“ und "Bowfinger" mit Steve Martin inszenierte, begann seine Karriere als Puppenspieler bei der „Sesamstraße“ als Bert, Grover und Krümelmonster.

filminformer-Bewertung: Wenn es um bissige Komödien geht, sind unsere britischen Nachbarn einfach unschlagbar. Vor allem feierliche Anlässe wie Hochzeiten oder Todesfälle gelten beim Inselvolk als Quell tabuloser Heiterkeit. Frank Oz, alles andere als ein Anfänger, lässt in diesem verrückten und gleichzeitig spießigem Biotop das beste Personal aufmarschieren und zwischen Ernsthaftigkeit und gepflegtem Nonsens schwanken, allen voran Matthew Macfadyen als Sohn des Verstorbenen, der seit Jahren eifrig an einem Roman herumdoktert, während Rupert Graves als sein jüngerer Bruder in New York schriftstellerische Meriten einheimst, ein amüsanter Kampf zwischen Underdog und Blender. Unschlagbar ist auch Alan Tudyk, der nach unbewusster Einnahme von Halluzinogenen den verdutzten Trauernden auch schon mal vom Dach seinen blanken Hintern präsentiert. Diese zutiefst britische Komödie ist witzig, unterschwellig böse, sophisticated und schwärzer als die schwärzeste Trauerkleidung und kommt ganz ohne billige Lacher aus. Ein großer kleiner Film!

-jvg      

Bewertung: ****0

Deutschlandstart: 19.Juli 2007

Filmverleih: Concorde

 

Death Proof - Todsicher

USA 2007 / 113 Min.

Regie: Quentin Tarantino.

Darsteller: Kurt Russell, Sydney Tamiia Poitier, Zoë Bell, Mary Elizabeth Winstead, Rosario Dawson, Vanessa Ferlito, Jordan Ladd,Tracie Thoms.

Die Story: Die Bars von Austin Texas sind das ideale Jagdrevier für Stuntman Mike (Kurt Russell). Mit seinem Muscle Car macht sich Mike auf die Jagd nach hübschen, jungen Mädels. In einer Bar lernt er die heiße texanische DJane Jungle Julia (Sydney Tamiia Poitier) und ihre attraktiven Freundinnen (Vanessa Ferlito, Jordan Ladd und Rose McGowan) kennen. Sie trinken, flirten und albern herum, nicht ahnend, dass der Tod schon in ziemlich gewaltätiger Manier lauert. Einige Zeit später genießen drei andere Frauen ihre freie Zeit. Zoë (Zoë Bell), Kim (Tracie Thoms) und Abernathy (Rosario Dawson) arbeiten beim Film und haben für ein paar Tage drehfrei. Bei einem ziemlich riskanten Stunt auf einer Motorhaube eines zur Ansicht geliehenen Dodge Charger stößt das Frauen-Trio auf Mike. Doch diese Girls durchschauen schnell, mit welchem Typen sie es zu tun haben. Sie drehen den Spieß um und gehen zum Angriff über. Ein Highspeed-Duell auf Leben und Tod beginnt…

Die Stars: Kurt Russell, der legendäre Snake Plissken aus "Die Klapperschlange", Rosario Dawson ("Rent“, "Sin City"), Tracie Thoms ("Descent", "Der Teufel trägt Prada") und Zoë Bell (Uma Thurmans Stuntfrau in "Kill Bill") sorgen für eine Menge Girls-Talk und nebenbei auch für etwas Action. 

Der Regisseur: Quentin Tarantino is back! Das neue Werk des Kultregisseurs von "Reservoir Dogs", "Pulp Fiction", "Jackie Brown" und "Kill Bill".

filminformer-Bewertung: Die Idee klang so verwegen wie vielversprechend. Die Regisseure Quentin Tarantino und Robert Rodriguez („From Dusk Till Dawn“, „Sin City“) taten sich zusammen, um das Grindhouse-Schmuddelkino der 70er Jahre wieder auferstehen zu lassen. Ein klassisches Double Feature, unterbrochen durch wahnwitzige Fake-Trailer, sollte es sein. An der filmischen Qualität mangelte es dem Projekt „Grindhouse“ keineswegs, die hohen Erwartungen in dieser Hinsicht wurden erfüllt, nur das Marketing war ein Totaldesaster, was letztlich zu Tarantinos erstem US-Flop führte. Das begann mit der Entscheidung, die Filme in Europa nicht in einer Doppelvorstellung zu zeigen, und damit den Sinn und Zweck des Ganzen zu nichte zu machen, und endete in den Legenden, denen zufolge viele der offenbar zu blöden US-Besucher nach dem ersten Film des Doppelpacks bereits aus Unwissenheit den Saal verließen – ohne den Tarantino-Teil überhaupt zu Gesicht bekommen zu haben. Für die europäische Auswertung wurden sowohl Tarantinos „Death Proof“ als auch Rodriguez’ „Planet Terror“ um rund 30 Minuten aufgeblasen, um kommerziell zu retten, was zu retten ist. „Death Proof“ ist absolut nicht Mainstream-tauglich, sondern vielmehr eine stilistische Fingerübung für Cineasten, die Zitate und Referenzen erkennen und zu schätzen wissen. Wer einen richtigen Actionfilm will, wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach bei soviel Girlie-Gequatsche ins Koma langweilen! Die zusätzlichen 30 Minuten machen „Death Proof“ zu Trantinos schlechtesten Film.

–jvg

Bewertung: **000

Deutschlandstart: 26. Juli 2007

Verleih: Senator


 

Flying Scotsman – Allein zum Ziel

Deutschland / Großbritannien 2006 / 96 Min.

Regie: Douglas Mackinnon.

Darsteller: Jonny Lee Miller, Billy Boyd, Laura Fraser, Morven Christie, Steven Berkoff, Brian Cox, Sean Brown, Joseph Carney.

Die Story: Der Schotte Graeme Obree (Jonny Lee Miller), in ärmlichen Verhältnissen in Ayrshire aufgewachsen, hat nur ein Ziel: Er will als Radrennfahrer bei den Besten der Welt mitmischen. Tatsächlich gelingt mit Hilfe seiner Frau Anne (Laura Fraser), seinem Kumpel Malky (Billy Boyd), der ihm einen Sponsoren besorgt, und dem Priester Baxter (Brian Cox), der ihm seine Werkstatt zur Verfügung stellt, das Unmögliche. Er konstruiert aus Alteisen und den Lagerschalen einer Waschmaschine ein wettbewerbsfähiges Rennrad und stellt quasi über Nacht den Stundenweltrekord im Bahnradfahren auf. Funktionäre des Radsportverbands UCI beschließen jedoch, dass sowohl das konstruierte Fahrrad und seine spezielle Sitzposition nicht den Regeln entsprechen, und Obrees Rekord wird wieder aberkannt. Graeme Obree ist zutiefst erschüttert. Doch er gibt den Kampf nicht auf; und ihm gelingt ein sensationelles Comeback ...

Die Stars: "Trainspotting"-Held Jonny Lee Miller in der Titelrolle sowie Billy Boyd ("Der Herr der Ringe") und "X-Men 2"-Bösewicht Brian Cox.

Der Regisseur: Das Leinwanddebüt des renommierten Fernsehregisseurs Douglas Mackinnon („Gerichtsmedizinerin Dr. Samantha Ryan“), der hier das Leben des ehemaligen schottischen Radrennfahrers Graeme Obree nachzeichnet, der in den 90er Jahren zweimal den Stundenweltrekord im Bahnradfahren aufstellte und zweimal Weltmeister in der so genannten Einerverfolgung wurde.

filminformer-Bewertung: Der Film gewährt einen tiefen Einblick in die Geheimnisse des Profiradsports und in das Seelenleben eines Rennfahrers, der Zeit seines Lebens an einer schweren psychischen Krankheit litt. Das Kinodebüt von TV-Regisseur Douglas McKinnon, nach zwölf Jahren in der Entwicklungshölle endlich realisiert, gefällt durch eine sorgfältige, unaufgeregte Inszenierung und gute Schauspielleistungen, auch wenn ein wirklich epochales Leinwanderlebnis hier nicht entstand, dafür wird die Lebensgeschichte des Helden zu schnell abgespult, zudem fehlt es an psychologischen Nuancen. „Flying Scotsman“ biete neben einer aufregenden Success-Story auch sensationelle Hochgeschwindigkeits-Aufnahmen aus dem Velodrom, die Graeme Obree selber mit einer auf ein Rennrad montierten Kamera gedreht hat. Ein trotziger Charme geht von dieser unterhaltsamen kleinen Produktion aus, die sich wider alle Widerstände durchgesetzt hat und damit ihrem Titelhelden unfreiwillig angenähert hat. Sportfans und interessierte Zuschauer, die zuvor über den ambitionierten schottischen Nationalhelden nicht das Geringste wussten, werden dennoch nicht enttäuscht werden.

-jvg

Bewertung: ***00                           

Deutschlandstart: 05. Juli 2007

Verleih: Central

 

Schwedisch für Fortgeschrittene

Schweden 2006 / 120 Minuten

Regie: Colin Nutley.

Darsteller: Helena Bergström, Maria Lundqvist, Claes Månsson, Johan Rabaeus, Erica Braun, Marie Robertson, Christoffer Svensson, Niki Gunke Stangertz, Jan Waldecrantz.

Die Story: Etwas zu sehr aufgedonnert stakst Elisabeth (Helena Bergström) auf die Kirche zu. Das Auto hat sie schnell abgestellt, nicht ganz legal. Ihr Sohn heiratet nämlich gleich. Viel zu früh in ihren Augen. Und ihren nervigen Ex wird sie auch noch treffen. Hinzu kommt, dass sie auch noch zu spät dran ist - entsprechend schlecht fällt die Laune aus. Da klemmt ihr doch tatsächlich diese sauertöpfisch dreinschauende Politesse Gudrun (Maria Lundqvist) einen Strafzettel unter den Scheibenwischer. Für ein paar heftige, ja deftige Worte muss da schon noch Zeit sein. Gudrun, für die Aufrechterhaltung der Verkehrsordnung zuständig, hat auch keinen sonderlich guten Tag. Ihrem Mann trauert sie nach, Tochter Liselotte liegt ihr dauernd in den Ohren, doch mal wieder auszugehen, und die Unterleibsschmerzen sind unerträglicher als sonst. Eigentlich können sie nicht gegensätzlicher sein, die introvertierte Gudrun und die erfolgreiche, quirlige Gynäkologin Elisabeth, auf deren Untersuchungsstuhl die Politesse prompt landet. Peinlich für die eine, kein Problem für die andere. Doch man wird sich ja wohl nicht mehr sehen. Weit gefehlt. Denn schon bald treffen sich die beiden Mittvierzigerinnen wieder, beim Tanzen. Aus einem ordentlichen Krach wird eine wunderbare Freundschaft…

Der Star: Helena Bergström („Der letzte Tanz"; „Die  Spur der Jäger“), Ehefrau, Muse und regelmäßige Mitarbeiterin des britischen Regisseurs Colin Nutley.

Der Regisseur: Colin Nutley, 1944 in Großbritannien geboren, arbeitet und lebt in Schweden und drehte dort Filme wie „Jetzt oder nie!“, „Das Glück kommt morgen“ oder „Deadline – Terror in Stockholm“

filminformer-Bewertung: Komik, Selbstironie, Lebenshunger und nie um eine Antwort verlegen: Zwei Frauen auf dem Weg in die bessere Halbzeit ihres Lebens. Colin Nutley, Komödienexperte und einer der erfolgreichsten Regisseure in Schweden, inszenierte einen erfrischend überdrehten und authentischen Kinospaß über die Lust auf Leben. Das Drehbuch dazu schrieb er im Dialog mit seiner Ehefrau, der bekannten Schauspielerin, Drehbuchautorin und Regisseurin Helena Bergström, die den Part der Elisabeth im Film übernahm. Großartige, witzige und sehr authentische Dialoge machen den Film zu einem schnellen Spaß, denn leider ist darüber hinaus etwas die Stringenz des Drehbuchs verloren gegangen und das Ende kommt plötzlich, überhastet und merkwürdig zerfasert daher. Trotzdem ist „Heartbreak Hotel“, der nicht ganz so dusselige Originaltitel, ein netter Film nicht nur für Skandinavienfans.

-jvg      

Bewertung: **000

Deutschlandstart: 05. Juli 2007

Filmverleih: Prokino

 

Glück im Spiel

USA 2006 / 112 Min.

Regie:   Curtis Hanson.

Darsteller: Eric Bana, Drew Barrymore, Robert Duvall, Debra Messing, Robert Downey Jr., Horatio Sanz, Charles Martin Smith, Saverio Guerra, Jean Smart, Kelvin Han Yee, Joey Kern, Delaine Yates.

Die Story: Der charmante Berufszocker Huck Cheever (Eric Bana) aus Las Vegas hätte gerne nur das Pokerspiel im Kopf und will an der World Series of Poker in Las Vegas teilnehmen, aber leicht wird es ihm nicht gemacht. Um seine ganz frische Beziehung mit der attraktiven Sängerin Billie Drew Barrymore) steht es nicht zum Besten, denn hier steht ihm seine Spielsucht im Wege. Er ist chronisch pleite und hat nicht genug Geld, um die Startsumme für den Wettbewerb zu bezahlen. Ein Buchmacher leiht ihm die 10.000 Dollar, doch beim Zusammentreffen mit seinem übermächtigen Vater, Poker-Legende L.C. Cheever (Robert Duvall), verzockt er mal wieder das Geld, womit er sich den Dämonen stellen muss, denen er zu entkommen versucht hat...

Der Star: Der Australier Eric Bana war in „Troja“, „The Hulk“ oder „München“ zu sehen. Hollywood-Legende und Oscar-Preisträger Robert Duvall („Comeback der Liebe“) spielte in Filmen wie „Der Pate“, „Apostel!“ oder „Apocalypse Now!“. Drew Barrymore tauchte erstmals als Knirps in Spielbergs „E.T.“ auf der Leinwand auf. Seither sah man sie in Filmen wie „3 Engel für Charlie“ oder „Mitten ins Herz“.

Der Regisseur: Drehbuch-Oscar-Gewinner Curtis Hanson erhielt den Preis für sein Skript von „L.A Confidential“, für den er auch in der Kategorie Regie nominiert war. Außerdem machte er Filme wie „Die Wonderboys“, „Am wilden Fluß“, „Das Schlafzimmerfenster“, „8 Mile“ oder „In den Schuhen meiner Schwester“.

filminformer-Bewertung: Hanson stellt mit dem in Zusammenarbeit mit Eric Roth ("Insider", "München") geskripteten Spielerfilm einmal mehr sein Faible für Vielseitigkeit von Themen und Genres unter Beweis. Jedes Mal taucht er tief ins Milieu seiner jeweiligen Protagonisten ein, sei es die Hip-Hop-Szene in "8 Mile", das typische Umfeld einer Frauenclique bei "In den Schuhen meiner Schwester" und nun die Welt der professionellen Pokerspieler in Las Vegas. Eher kurz kommt hingegen die romantische Komponente, da sich die Beziehung von Billie und Huck ohnehin vorrangig auf Problembewältigung beschränkt. Natürlich ist es einer der Schwerpunkte des Films, dass Pokergesicht Huck seine Gefühle auszudrücken lernt und seinen lang schwelenden Streit mit seinem Vater bereinigt. Für authentische Atmosphäre sorgen etwa zwei Dutzend echte Poker-Cracks. Übermäßig spannend ist dieser Zockerfilm nicht und gehört auch nicht zum Besten, was Hanson bisher auf die Leinwand gebracht hat, bietet aber dennoch gute Unterhaltung.

-jvg      

Bewertung: ***00

Deutschlandstart: 28. Juni 2007

Filmverleih: Warner



Kurzbelichtet:

Shrek der Dritte

Als King Harold schwer erkrankt, wird ausgerechnet sein Schwiegersohn Shrek auserkoren, die Führung des Märchenlandes zu übernehmen. Das stößt beim Oger auf wenig Begeisterung. Eigentlich hat er keine Lust, seinem geliebten Sumpf den Rücken zu kehren. Mithilfe des Esels und des Gestiefelten Katers versucht er, den rebellischen Artie als König zu installieren. Prinzessin Fiona hat indes mit ihren Freundinnen alle Hände voll zu tun, Prinz Charming daran zu hindern, sich den Thron zu schnappen…

filminformer-Bewertung: Aller guten Dinge sind drei. Obwohl erstmals nicht Regisseur Andrew Adamson die kreative Leitung innehatte, machen sich auch bei den fortgesetzten Abenteuern des grünen Kuschelungeheuers und seiner Freunde keine Ermüdungserscheinungen breit. Diesmal inszeniert von "Madagascar"-Storykünstler Chris Miller, setzt auch dieser respektlose Ausflug ins Märchenland auf hohes Tempo und zahllose Referenzen.

-jvg      

Bewertung: ***00

Deutschlandstart: 21. Juni 2007

Verleih: Universal

 

 

Sketches of Frank Gehry

Architektur ist kein populäres Sachgebiet. Obwohl wir in ihren Erzeugnissen leben und ihr tagtäglich begegnen, kennen die wenigsten die Namen dieser Schöpfer an der Grenze von Kunst und Technik. Altmeister Sydney Pollack („Tootsie“; „Jenseits von Afrika“) gibt einem unter ihnen, seinem Freund, dem Stararchitekten Frank Gehry, einen Namen und ein Gesicht. Über fünf Jahre folgte Pollack, bewaffnet mit einer handlichen DV-Kamera, ab dem Jahr 2000 Frank Gehry in seinem Arbeitsalltag, sprach mit ihm über seine Arbeitsweise und beobachtete ihn im Umgang mit seinem Team. Daher rührt auch der Umstand, dass nicht nur bereits fertig gestellte Bauwerke zu sehen sind, über die gesprochen wird, sondern dass man einen direkten Einblick in den kreativen Prozess beim Entstehen von neuen Entwürfen bekommt...

filminformer-Bewertung: Es erfordert nicht allzu große Sachkenntnis, um einen guten Eindruck von dem kreativen Schaffensprozess eines Architekten zu bekommen und man wird zudem mit einem kleinen Einblick in das Leben der Privatperson Frank Gehry belohnt.

-jvg      

Bewertung: ***00

Deutschlandstart: 05. Juli 2007

Verleih: Kinowelt

 

Der Italiener

Bruno ist Produzent von B-Movies, doch sein letzter Film liegt Jahre zurück. Das Leben ist eine einzige Midlife Crisis, die schon viel zu lange andauert: bei der Bank hat er Schulden, seine Ehe ist ein Desaster. Eigentlich will er mit einem Film über Christopher Kolumbus sein Comeback feiern, da fällt ihm ein Drehbuch der jungen Autorin Teresa in die Hände: ein Film über Silvio Berlusconi. Ohne darüber nachzudenken, nimmt er den Film an. Bis ihm mit Schrecken aufgeht, wen er damit gerade angreift. Ist das seine letzte Chance oder ein böser Fluch?

filminformer-Bewertung: Eigentlich kommt „Il Caimano“ zu spät in die deutschen Kinos. Gedreht kurz vor den letzten Wahlen in Italien hatte Nanni Morettis Film durchaus politische Intentionen. Und doch lohnt der Film, den der italienische Regisseur über den Medienmogul, den ehemaligen Premierminister, den Sportfunktionär gedreht hat, auch wenn er stellenweise ziemlich nervig ist. Denn es geht Moretti nicht nur um den Politiker Berlusconi, es geht um die Zustandsbeschreibung einer Gesellschaft, die jahrelang schon im System des Strippenziehers, im System Berlusconi verfangen ist.

-jvg      

Bewertung: **000

Deutschlandstart: 12. Juli 2007

Filmverleih: Alamode

 

Clerks 2

Randal Graves (Jeff Anderson) und Dante Hicks (Brian O’Halloran). Fristen im "Quick Stop" seit Jahr und Tag ihr Dasein. Ein Kurzschluss im elektrischen Kaffeewärmer fackelt kurzerhand den gesamten Tante Emma-Laden ab und befördert die Freaks vor die Tür. Doch sie bleiben nicht lange ohne Job: Schnell finden sie Unterschlupf an der Theke von Mooby’s Fast Food Restaurant - sehr zum Missfallen von Dante, der mit seiner übereifrigen Verlobten Emma Bunting (Jennifer Schwalbach) umziehen und in Florida eine Autowaschanlage eröffnen möchte. Bis ihm die freigeistige Becky Scott (Rosario Dawson) über den Weg läuft und er sich in sie verliebt. Dennoch hält er an seinem Plan fest, mit Emma wegzuziehen…

filminformer-Bewertung: Regisseur Kevin Smith ist auch in der Fortsetzung „Clerks 2“ wieder nichts heilig, und er geht mit seinem Humor bis an die Schmerzgrenze - manchmal sogar noch darüber hinaus. 1994 avancierte Smith mit "Clerks - Die Ladenhüter" zu einem Liebling und Leitbild der amerikanischen Independentfilmer. Leider ist der zweite Teil nur ein müder Abklatsch.

-jvg      

Bewertung: **000

Deutschlandstart: 12. Juli 2007

Verleih: Central

       

Du bist nicht allein

Als die schöne, energiegeladene Jewgenia neben Familie Moll zieht, entdeckt Hans Moll ein Gefühl, das er längst vergessen hatte: verliebt sein, glücklich sein, die aufgeregte Hoffnung eines Verzückten. Er pflegt sich, macht kleine Geschenke, ist aufmerksam und charmant: Mitten in der Einsamkeit der Arbeitslosigkeit wird Hans Moll ein anderer Mensch. Seine Frau indes ist mit Wichtigerem, mit ihrer neuen Arbeit beim Wachdienst beschäftigt, mit den Parolen der Motivationstrainer, mit der steilen und unverhofften Karriere von der Wurstverkäuferin zur Wachhabenden. Die Ex-Schauspielerin Frau Wellinek und ihr Mann, der ehemalige Physiker, sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Sie haben Zeit, aber keine Arbeit. Sie haben Alternativen, aber keine richtige Perspektive. Sie alle entdecken die Sehnsucht nach einer Chance, alles von vorn zu beginnnen und sich selbst ins Leben zurückzuholen.

filminformer-Bewertung: Bernd Böhlich gelang eine charmante, einfühlsam beobachtete und mit warmherzigem Humor erzählte Sozialkomödie. „Du bist nicht allein“ ist ein Film, der ebenso genau in der Wirklichkeitsdarstellung ist, wie er in seiner hoffnungsvollen und berührenden Melancholie optimistisch ist. Er zeigt Menschen auf der Suche nach den Dingen, die sie sein könnten, nach einem Ort, an den man gehört, nach Schutz, Liebe, Gemeinschaft.

-jvg      

Bewertung: ***00

Deutschlandstart: 19. Juli 2007

Verleih: Neue Visionen

 

2:37

2:37 erzählt die Geschichte von sechs High-School-Schülern, deren Lebenslügen durch eine Tragödie von einer Sekunde auf die andere wie ein Kartenhaus zusammenfallen. Um 2:37 nachmittags verändert sich das Leben, weil ein Leben zu Ende geht…

filminformer-Bewertung: In Rückblenden überlang und langatmig inszeniert, werden die Ereignisse der vorangegangenen 6  Stunden aus dem Leben der Teenager erzählt. Aus unterschiedlichen Blickwinkeln fügen sich einzelne Erlebnisse zusammen und klar wird, nichts ist so wie es scheint. Denn jeder Einzelne von ihnen verbirgt hinter der Fassade quälende Geheimnis. Die Story trägt eigentlich nur einen Kurzfilm, wird aber unendlich aufgeblasen und ist auch nicht durch die ständig hin und her springende Montage zu retten.  

-jvg      

Bewertung: *0000

Deutschlandstart: 19. Juli 2007

Verleih: Central

 

Ode an die Freude

1914, inmitten des Ersten Weltkrieges. Rund 4.700 Deutsche werden von den japanischen Heertruppen im chinesisches Qingdao gefangen genommen und als Kriegsgefangene ins japanische Bando Camp nahe Naruto City gebracht. Lagerführer Toyohisa Matsue (Ken Matsudaira), ein Gerechtigkeit liebender Militär, will für Ruhe und Frieden zwischen den Einheimischen und den fremden Europäern sorgen und gewährt den Kriegsgefangenen deshalb viele Freiheiten wie die Herstellung einer eigenen Zeitung oder das Musizieren auf Instrumenten. Das Camp galt daher als das "Paradies für Kriegsgefangene". Als im Jahre 1918 der erste Weltkrieg für die Deutschen verloren und ihr Heimatland zerstört war, verlieren die deutschen Kriegsgefangenen fernab in Japan jede Hoffnung auf eine Rückkehr. Generalmajor Kurt Heinrich (Bruno Ganz) kennt nur einen Ausweg: Selbstmord. Doch Lagerführer Toyohisa Matsue gelingt es, den gebrochenen Mann davon zu überzeugen, dass nur er seine Leute sicher in ihr Heimatland zurückbringen kann...

filminformer-Bewertung: Basierend auf wahren Begebenheiten erzählt der japanische Meisterregisseur Masanobu Deme in „Ode an die Freude“ eine aufwühlende Geschichte, die beweist, dass Menschlichkeit, Respekt und Hilfsbereitschaft unter Kriegsgegnern auch in Zeiten höchster Anspannung möglich sind – mit dem Bando Camp als Symbol dafür. Höhepunkt war der Gesang der deutschen Gefangenen beim Abschied von Lagerleiter Toyohisa Matsue, zu dessen Ehren erstmals "Freude schöner Götterfunken" aus Beethovens Neunter Symphonie auf japanischem Boden zu hören war. Neben Japans Superstar Ken Matsudaira als Lagerführer Toyohisa Matsue und Actrice Reiko Takashima als Utako sind Oliver Bootz als Soldat Carl Baum und Kostja Ullmann als Soldat Hermann Lake zu sehen.

-jvg      

Bewertung: *0000

Deutschlandstart: 12. Juli 2007

Verleih: Buena Vista

 

filminformer-Bewertung: ***** = Meisterwerk! ****0 = Hervorragend ***00 = Unterhaltsam **000 = Mittelmäßig *0000 = Mit Mühe im Kino geblieben! 00000 = Unterirdisch - Ich will mein Geld zurück!



 
 

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