filminformer-Bewertung: ***** = Meisterwerk! ****0 = Hervorragend ***00 = Unterhaltsam **000 = Mittelmäßig *0000 = Mit Mühe im Kino geblieben! 00000 = Unterirdisch - Ich will mein Geld zurück!

Aktuelle Filmstarts:

06.12.2007
- Das Sichtbare und das Unsichtbare
- Der Commissioner
- Der Goldene Kompass
- Der große Navigator
- Für den unbekannten Hund
- Für Liebe und Ehre
- Madonnen
- Mein bester Freund
- Mr. Magoriums Wunderladen
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Ich will mein Geld zurück
filminformer-Filmtipp des Monats Dezember:


Dialog mit meinem Gärtner
Originaltitel: Dialogue avec mon jardinier
Frankreich 2007/ 109 min.
Regie: Jean Becker.
Darsteller: Daniel Auteuil, Jean-Pierre Daroussin, Élodie Navarre, Fanny Cottençon, Alexia Barlier, Hiam Abbass.
 
Die Story: Ein Pariser Maler und Kunstdozent (Daniel Auteuil) besinnt sich auf seine Wurzeln und kehrt in sein Heimatdorf zurück, um sein Elternhaus zu renovieren. Das Bauwerk ist umgeben von einem riesigen Garten, für dessen Pflege er weder die Lust noch das Können besitzt. Weil auch der Gemüsegarten neu angelegt werden muss, engagiert er einen pensionierten Eisenbahner und Hobbygärtner (Jean-Pierre Darroussin), der zufällig ein alter Volksschulkamerad ist. Indem er ihn die Tage über bei seiner Arbeit erlebt, entdeckt der Maler nach und nach einen Menschen, der ihn durch seine offene und einfache Sicht der Dinge immer mehr erstaunt, denn unterschiedlicher können die beiden Männer kaum sein. Der eine gebildet, eloquent und kosmopolitisch, der andere bodenständig, ländlich und bescheiden. Was zu Beginn ein höflich-freundlicher Umgangston zwischen zwei Bekannten ist, entwickelt sich schnell zu einer intimen Männerfreundschaft, in der über die richtige Sense und andere Banalitäten gefachsimpelt, sowie über große Themen wie Liebe und Tod philosophiert wird…
 
Die Star: Die beiden wohl besten französischen Schauspieler der Gegenwart, Daniel Auteuil („Am Achten Tag“; „Malen und Lieben“) und Jean-Pierre Darroussin („Saint Jaques  Pilgern für Anfänger“), bieten Schauspielkunst der Extraklasse.
 
Der Regisseur: Der 1938 in Paris geborene Jean Becker ist der Sohn der französischen Filmlegende Jacques Becker („Die Liebenden von Montparnasse“). Bekannt wurde er bei uns durch Filme wie „Ein mörderischer Sommer“ mit Isabelle Adjani oder „Ein Sommer auf dem Lande“ mit Michel Serrault.
 
filminformer-Bewertung: Eine charmante Parabel auf das Leben, die heiteren und die traurigen Momente. Die Geschichte einer Freundschaft und den Unterschied zwischen genießbarem und himmlischem Gemüse und über die Frage, ob ein Salat so schön sein kann wie ein Gemälde. Gewürzt mit vielen scharfsinnigen und intelligenten Dialogen. Manches erkennt man aus seinem eigenen Leben wieder und der absurde französische Witz tut sein Übriges dazu. Ein Film, klar und einfach wie eine Liebesgeschichte und doch facettenreich, mitreißend und warmherzig, Die Konfrontation zwischen dem intellektuellen Künstler und dem gutherzigen Proletarier ist ein sehr fruchtbares Thema, das Becker charmant und bezaubernd umsetzt. Jean Becker hat mit „Dialog mit meinem Gärtner“
 ohne Zweifel seinen bislang schönsten Film geschaffen. Unbedingt anschauen!
-jvg      
Bewertung: ****0
Deutschlandstart: 20.12.2007
 
Filmverleih: Arsenal
 
 

Der Klang des Herzens
Originaltitel: August Rush
USA 2007 / 115 min.
Regie: Kirsten Sheridan.
Darsteller: Freddie Highmore, Robin Williams, Terrence Howard, Jonathan Rhys Meyers, Keri Russell, Liv Tyler, Leon G. Thomas III, Jamia Simone Nash.
 
Die Story: Der elfjährigen Waisenjunge Evan (Freddie Highmore) hat seine Eltern nie kennen gelernt. Dennoch ist er davon überzeugt, dass er sie eines Tages finden wird. Dies könnte aber schwierig werden, schließlich wissen diese gar nichts von seiner Existenz. Evans Vater, der irische Rockmusiker Louis Connelly (Jonathan Rhys Meyers), und seine Mutter, die begabte Cellistin Lyla Novacek (Keri Russell), haben 11 Jahre zuvor nach einer Party eine magische Nacht miteinander verbracht. Lyla wurde schwanger, erlitt aber kurz vor der Geburt ihres Kindes einen Unfall. Ihr Vater, der die Konzertkarriere seiner Tochter um jeden Preis voranzutreiben wollte, ließ sie in dem Glauben, sie habe eine Fehlgeburt erlitten. Elf Jahre später haben beide ihre Musikerkarrieren längst aufgegeben und sich seit jener Nacht nicht mehr wieder gesehen. Ihr gemeinsamer Sohn lebt in einem Waisenhaus und hat offensichtlich die vereinigten musikalischen Talente seiner Eltern geerbt. Wo immer er sich aufhält, stets nimmt er um sich herum Musik war - das Rascheln der Gräser, das Zuschlagen von Türen und andere Alltagsgeräusche verweben sich in seinem Kopf zu einer, nur für ihn wahrnehmbaren, Klangsymphonie. Obwohl er nichts von seinen Eltern weiß, reißt er eines Tages aus dem Waisenhaus aus, um sich auf die Suche nach ihnen zu machen. Mitten in New York trifft er schließlich auf einen Mann namens Maxwell "Wizard" Wallace (Robin Williams), der obdachlose Kinder als Straßenmusiker für sich arbeiten lässt. Dieser erkennt Evans musikalisches Talent, verpasst ihm den Künstlernamen August Rush und hofft, dass der Junge ihm viel Geld einbringen wird. Doch Evan hat andere Pläne. Er glaubt, mit Hilfe seiner Musik seine Eltern auf sich aufmerksam machen zu können, um sie endlich kennen zu lernen und mit ihnen als Familie vereint zu sein…
 
Die Stars: Freddie Highmore, in den letzten Jahren Hollywoods begehrtester Kinderstar ("Charlie und die Schokoladenfabrik", "Wenn Träume fliegen lernen"), spielt hier den elfjährigen Waisenjungen Evan. Robin Williams („Good Will Hunting“; „König der Fischer“) spielt einen Musikgauner, der eine sehr starke Ähnlichkeit zu Bono Vox aufweist.
 
Die Regisseurin: Für das 1976 in Dublin geborene Multitalent Kirsten Sheridan (Regie, Drehbücher, Schnitt, Produktion & Darstellerin) ist dieser Film die siebte Regiearbeit. In Deutschland wurde sie bekannt für ihr Oscar-nominiertes Drehbuch zu „In America“, das ihr Vater Jim Sheridan inszenierte.
 
filminformer-Bewertung: Hier kommt ein Weihnachtsmärchen in die Kinos, das die Geister scheiden wird. Die einen werden im 5-Minuten-Takt ungeduldig stöhnen und die Anderen in der gleichen Taktzahl unter romantischen Seufzern die Taschentücher voll heulen. Die Romantiker werden definitiv in der Mehrzahl sein! Auch wenn die Story den absoluten Unwahrscheinlichkeitsfaktor gepachtet zu haben scheint, ist der Film doch so märchenhaft, dass man alle Ungereimtheiten mit dem Tempo wegwischt und an die übernatürliche Kraft der Liebe glauben möchte! Ja, gerade in der kalten Jahreszeit ist man anfällig für Romanzen und ein bisschen immun gegen allerlei Klischees und Kitsch. Bei „Schaflos in Seattle“ hat das schließlich auch keinen gestört! Ein echter Herzwärmer für Klinex-Abonnenten!
–jvg
Bewertung: ***00
Deutschlandstart: 13.12.2007
 
Verleih: Tobis
 
 
 

Elisabeth: Das goldene Königreich
Originaltitel: Elizabeth: The Golden Age
USA 2006 / 103 min.
Regie: Shekhar Kapur.
Darsteller: Cate Blanchett, Geoffrey Rush, Abbie Cornish, Clive Owen, Samantha Morton, Jordi Mollà, Adam Godley.
 
Die Story: Im späten 16. Jahrhunderts sieht sich Königin Elizabeth I. (Cate Blanchett) von England der größten Herausforderung ihres königlichen Lebens gegenüber. Intrigen am Hof bedrohen ihren Thron genauso wie die Kriegserklärung durch den spanischen König Philip II (Jordi Molla), der das protestantische England mit seiner gigantischen Armada für den katholischen Glauben zurückerobern will. Geprüft auch durch ihre Gefühle für den kernigen Freibeuter und Seefahrer Sir Walter Raleigh (Clive Owen), zieht Elizabeth in den Krieg gegen Spanien, während ihr wichtigster Berater Sir Francis Walsingham (Geoffrey Rush) eine mörderische Verschwörung aufdeckt, in deren Mittelpunkt die von Elisabeth unter Arrest gestellte Mary Stuart (Samantha Morton), Königin von Schottland steht. Damit bringt er England unwissentlich an den Rand des Untergangs…

Die Stars: Oscar-Preisträgerin Cate Blanchett („The Aviator“; „Der Herr der Ringe“) spielt wie schon im ersten Teil die Hauptrolle mit unglaublicher Strahlkraft. Ihr steht Clive Owen („Inside Man“; „Children of Men“) zur Seite und in Sachen Ausstrahlung um nichts nach!

Der Regisseur: Der 1945 in Lahore geborene Shekhar Kapur stellt hier das Sequell zu seinem Oscar-nominierten Meisterwerk „Elisabeth“ vor. Zu seinen anderen Regiearbeiten gehören „Die vier Federn“ und diverse Hindi-Filme wie „Dushmani: A Violent Love Story“.

filminformer-Bewertung: Die Fortsetzung der Lebensgeschichte von Königin Elisabeth I. ist in der Bildsprache und der Opulenz der Ausstattung noch gewaltiger und beeindruckender als der erste Teil aus dem Jahre 1998. Grandios und Oscar-verdächtig gestaltet Cate Blanchett wieder die Rolle, die ihr bereits eine Oscar-Nominierung einbrachte. Die stärksten Szenen des Films zeigen sie ganz ohne Glanz und Glorie, mit kurzgeschnittenem Haar und zweifelndem Gesicht. Eine Frau, die einen schweren und einsamen Weg gewählt hat, den sie mit Ehrgeiz, Stolz und unbedingtem Willen zur Macht geht. "Elisabeth – The Golden Age" versucht an den Erfolg des ersten Teils anzuknüpfen. Bedenkt man die Strahlkraft seiner Hauptdarstellerin, könnte ihm das zumindest ansatzweise auch gelingen. Auch als pompöser Kostümfilm und als persönliches Drama einer eigenwilligen Frau kann der Film punkten. Insgesamt ist der Film weniger spannend als der erste Teil, aber trotzdem sehr beeindruckend.
-jvg      
Bewertung: ***00
Deutschlandstart: 20.12.2007
 
Filmverleih: UIP
 
 
 

Tödliche Versprechen – Eastern Promises
Originaltitel: Eastern Promises
GB / Kanada 2007 /  100 min.
Regie: David Cronenberg.
Darsteller: Viggo Mortensen, Naomi Watts, Vincent Cassel, Armin Mueller-Stahl, Sinéad Cusack, Jerzy Skolimowski, Josef Altin.
 
Die Story: In einem russischen Friseursalon in London passiert ein grausamer Mord. Fast zur gleichen Zeit taucht ein verzweifeltes 14-jähriges hochschwangeres russisches Mädchen in einem Londoner Krankenhaus auf. Bei der Frühgeburt einer kleinen Tochter stirbt sie. Die Hebamme Anna (Naomi watts) ist selbst russischer Abstammung und lebt nach der Trennung von ihrem Freund und dem Verlust ihres Babys wieder bei ihrer Mutter. Sie nimmt sich des Kindes an und findet in den Sachen des Mädchens ein Tagebuch, das sie Zuhause von ihrem Onkel übersetzen lässt. Damit werden die Türen zu einer abstoßenden und gleichzeitig faszinierenden Welt vor Annas Augen aufgestoßen. Es ist die Welt der Vory V Zakone, sprich: der Russenmafia, in der nicht gezögert wird, die eigenen Interessen mit beispielloser Gewalt durchzusetzen. Anna stößt auf den scheinbar sanften Restaurantbesitzer und Patriarchen Semyon (Armin Mueller-Stahl), seinem unberechenbaren Sohn Kirill (Vincent Cassel) und dessen rechter Hand, dem undurchschaubaren Nikolai (Viggo Mortensen). Je tiefer ihre Nachforschungen gehen, desto gefährlicher wird es für Anna…
 
Die Stars: Nach „A History of Violence" ist dies bereits die zweite Zusammenarbeit zwischen Viggo Mortensen („Der Herr der Ringe 1-3“) und dem kanadischen Ausnahmeregisseur. Armin Mueller-Stahl („Ich bin die Andere“; „The 13th Floor“) glänzt endlich mal wieder in einer internationalen Rolle. Naomi Watts („King Kong“; „The Ring“) spielt natürlich und fragil wie lange nicht.
 
Der Regisseur: Die 36. Regiearbeit des 1943 in Toronto geborenen David Cronenberg („Naked Lunch“; „Die Fliege“; „Crash“) ist sein bisher gradlinigster Film.
 
filminformer-Bewertung: Der Altmeister meldet sich fulminant zurück! Ein kleiner, fast unscheinbar beginnender Film. Die beiden Geschehnisse zu Beginn des Films lösen jedoch eine Kette von Ereignissen aus, in denen die klare Ordnung der russischen Unterwelt in Frage und auf den Kopf gestellt wird. „Tödliche Versprechen" erzählt von Betrug, Intrigen, Mord, Mädchenhandel, Verrat, falscher Identität und Königssturz. Er tut es so präzise und lakonisch, ohne überflüssige Szenen oder falsche Momente, so eiskalt und doch voller Menschlichkeit, dass einem konstante Schauer über den Rücken getrieben werden. David Cronenberg hat mit „A History of Violence" und „Tödliche Versprechen" die kopflastigen Planspiele der Vergangenheit hinter sich gelassen. Seine Themen sind in die Textur des Stoffes eingewoben, ohne von der Handlung abzulenken. Stattdessen unterfüttern sie Figuren und Geschichte in einer Form, die den Zuschauer ständig beschäftigt hält und sich beim Betrachten zahllose weitere Perspektiven auftun, während die Story ihrem unausweichlichen Höhepunkt entgegen strebt. Das großartig agierende Ensemble, allen voran der hervorragende Viggo Mortensen, krönt die Ausnahmestellung dieses Streifens. „Tödliche Versprechen" ist einer der stringentesten Filme, die Cronenberg je gemacht hat. Manchen werden die absurden Überraschungen fehlen, doch macht dieser klare Aufbau den Film zu einem der spannendsten  Filme des Kanadiers!
-jvg
Bewertung: ****0                           
Deutschlandstart: 27.12.2007
 
Verleih: Tobis
 
 
 

Vorne ist verdammt weit weg
Deutschland 2007 / 97 min.
Regie: Thomas Heinemann.
Darsteller: Frank-Markus Barwasser, Philipp Sonntag, Christiane Paul, Peter Lohmeyer, Tobias Oertel, Martin Maria Eschenbach, Franziska Schlattner, Rainer Appel.

Die Story: Erwin Pelzig (Frank-Markus Barwasser) ist Franke, dennoch ein hilfsbereiter, aber auch ziemlich tollpatschiger  Mensch. Als er seinen Nachbarn, den Chauffeur und siebenfachen Vater Johann Griesmaier (Peter Lohmeyer), durch eine Unachtsamkeit ins Krankenhaus bringt, ist es für Pelzig selbstverständlich, dass er dessen Job als Chauffeur des Industriellen Eduard Bieger (Philipp Sonntag) übernimmt. Durch Zufall bekommt Pelzig mit, dass Griesmaiers Arbeitsplatz in Gefahr ist. Bieger, Hersteller von Einkaufswagen und gerade von einem Herzinfarkt genesen, ist von seiner Tochter Melanie (Franziska Schlattner) entmachtet worden. Der von ihr beauftragte ebenso schmierige wie windige Berater Kienze (Tobias Oertel) will den Laden in den Fernen Osten auslagern. Da schreitet Pelzig beherzt ein und handelt. Dabei produziert er erst mal eine Menge Schrott. Doch um den Job des Nachbarn zu erhalten, muss er das ganze Unternehmen retten. Da kommt ihm die ebenso verführerische wie clevere Edelhure Chantal (Christiane Paul) zu Hilfe…
 
Die Stars: Nach mehr als zehn Jahren Präsenz auf deutschen Kleinkunstbühnen, in Radioshows und im TV mit "Pelzig unterhält sich", hat der Träger des Bayerischen Fernsehpreises Frank-Markus Barwasser seine Kunstfigur Erwin Pelzig auf die Leinwand gehievt. Christiane Paul („Das Leben ist eine Baustelle“; „Im Juli“) sah im Kino schon lange nicht mehr so sexy aus!
 
Die Regisseure: Für Barwassers langjährigen (Theater-)Regisseur und Autoren Thomas Heinemann ist dies die erste Arbeit für das Kino.
 
filminformer-Bewertung: Man muss Franken schon richtig mögen, um nicht bereits nach 5 Minuten schreiend aus dem Kinosaal zu türmen. Wer diese Anfangsanfechtung erfolgreich überstanden hat, steckt den gesamten Film lang zwischen Peinlich-berührt-sein und wirklich herzhaften Lachern. Zwischen dem Abfeiern der in der Kleinkunst mittlerweile sehr beliebt gewordenen altklugen Stammtisch-Philosophie, findet der geneigte Zuschauer wahre Perlen gehobenen Nonsenses ebenso wie zauberhafte Kalauer der Kategorie „Der Abfall fällt nicht weit vom Stamm“. Nach gefühltem zweistündigen Komödienstadl, stellt man fest, was für ein Meister Loriot doch war, was für ein schweres Genre die Komödie ist und wie sexy Frau Dr. Paul mit blonder Mähne ist!
-jvg      
Bewertung: **000
Deutschlandstart: 27.12.2007
 
Filmverleih: NFP Marketing & Distribution




Das Herz ist ein dunkler Wald

Deutschland 2007/ 86 min.
Regie: Nicolette Krebitz.
Darsteller: Nina Hoss, Devid Striesow, Franziska Petri, Marc Hosemann, Monica Bleibtreu, Otto Sander, Angelika Taschen, Max Herbrechter, Günther Maria Halmer.

Die Story: Thomas (Devid Striesow) ist Musiker, Marie (Nina Hoss) war ebenfalls Musikerin. Seit die beiden Kinder auf der Welt sind bleibt Marie jedoch zu Hause. Thomas ist viel unterwegs und verbringt nur wenig Zeit mit seiner Familie. Eines Morgens vergisst er seine Violine zu Hause und Marie fährt Thomas nach um sie ihm zu geben. Da bemerkt sie jedoch, dass Thomas zu einer anderen Familie fährt, in ein Haus mit einer anderen Frau und einem anderen Kind. Marie ist schockiert und begibt sich auf die Suche nach den Geheimnissen von Thomas. Maries Welt bricht zusammen. Sie versucht, Thomas zur Rede zu stellen und verfolgt ihn bis zu seinem nächtlichen Konzert bei einem Kostümball auf einem maroden Schloss. Langsam kommt sie hinter das Geheimnis ihres Mannes. Und langsam zerfällt dabei ihr bisheriges Leben, während ein Drang nach Befreiung erwacht…

Die Stars: Mit Nina Hoss („Nackt“; „Die weiße Massai“; „Yella“) und Devid Striesow „Lichter“; „Der Untergang“; „Yella“) interpretieren zwei der momentan hochkarätigsten und vielschichtigsten deutschen Schauspieler diese Tour de Force.

Die Regisseurin: Die Schauspielerin Nicolette „Coco“ Krebitz hat nach dem etwas kruden "Jeans" ihren zweiten Langspielfilm inszeniert, der von Tom Tykwer („Lola rennt!“; „Das Parfüm“) produziert wurde.

filminformer-Bewertung: Eine mutige Tragödie über Beziehungs-Grundängste. Was passiert, wenn meinem Leben die Grundlage entzogen wird? Wie befreie ich mich daraus? Die talentierte Jungregisseurin erzählt auf ihre urtypische, unverbrauchte Art tatsächlich eine stringente Geschichte, die nebulös und doch zwingend von der Wahnsinnstat einer Hamburger Hausfrau berichtet. Der Film ist der expressive Blick in eine zerstörte Seele, in das Empfinden und Erleben eines Menschen am Ende seiner Weisheit, mit Einsprengseln wie aus Theater-Workshops, die als einzige Momente des Films die Realität einfangen. All das getragen von der entfesselten Nina Hoss, deren Leistung auch dann an den Film fesselt, wenn er selbstgefällig Stars wie Monica Bleibtreu, Otto Sander oder Marc Hosemann zu Kurzauftritten auffährt oder Krebitz den Bogen auch mal prätentiös überspannt aber auch dies gnadenlos konsequent. Im Gegensatz zu der zwischen beherztem Dilettantismus und visionärer Kraft pendelnden Berliner-Szene-Hommage "Jeans" erzählt Krebitz mit eindringlicher Ernsthaftigkeit von wahrhaftigen Figuren. Ein bemerkenswerter Karrieresprung, der gespannt darauf macht, was Krebitz in Zukunft zeigen wird. Was dieser sehr nach „Das kleine Fernsehspiel“ aussehende Film allerdings für ein Kinopublikum ansprechen soll, bleibt wohl das Geheimnis des Verleihs.
–jvg

Bewertung: ***00

Deutschlandstart: 27.12.2007

Verleih: X-Verleih

 
 
Kurzbelichtet:
 

Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken
Deutschland 2007/ 103 min.
Regie: Leander Haußmann.
Darsteller: Benno Fürmann, Jessica Schwarz, Matthias Matschke, Annika Kuhl, Uwe Ochsenknecht, Nadja Becker, Sasha Schmitz, Thomas Kretschmann, Peter Lohmeyer.
 
Die Story: Eine Frau redet rund 24.000 Wörter am Tag. Männer reagieren in aller Regel mit vernehmlichen „Danebenhören“ darauf und konzentrieren sich lieber auf die Fußball-Übertragung. Auf hinterhältigste Weise hat die Evolution seit der Steinzeit dafür gesorgt, dass die Differenzen zwischen den Geschlechtern faktisch unüberbrückbar sind. Was ist geschehen? Jan (Benno Fürmann) ist muskulös, beruflich erfolgreich, ein Frauenschwarm und eingefleischter Hertha-Fan. Katrin (Jessica Schwarz) ist unfassbar attraktiv, ebenso erfolgreich, eine Power-Frau und unverbesserliche Romantikerin. Sie könnten das perfekte Paar sein. Doch warum springt Jan dann auf primitivste sexuelle Schlüsselreize an - wie z. B. das sensationelle Dekolleté seiner Sekretärin Angie (Nadja Becker)? Und wieso ist Katrin zu hochintelligenten mehrspurigen Denkleistungen fähig, aber dennoch anfällig für die offensichtliche Balz des Leitwolfs Jonathan (Uwe Ochsenknecht)?
 
filminformer-Bewertung: Nach dem gleichnamigen Bestseller von Allan & Barbara Pease inszenierte Leander Haußmann ("Sonnenallee", "Herr Lehmann") eine liebe- und lustvolle Hommage an die Aufklärungsfilme der 70er. Virtuos spielt er mit Geschlechter-Klischees und untermauert die Erkenntnis, dass sich seit der Steinzeit in der Beziehung von Männern und Frauen nicht wirklich viel geändert hat. Unterhaltsame kleine Komödie, die alleine schon wegen dem Porno-Soundtrack von James Last lohnt, der höchstpersönlich im Abspann swingt!
-jvg      
Bewertung: ***00
Deutschlandstart: 29.11.2007
 
Verleih: Constantin
 
 
 

Die Gebrüder Weihnachtsmann
Originaltitel: Fred Claus
USA 2007/ 110 min.
Regie: David Dobkin.
Darsteller: Vince Vaughn, Paul Giamatti, Miranda Richardson, Elizabeth Banks, John Michael Higgins, Rachel Weisz, Kathy Bates, Kevin Spacey.

Die Story: Der vom Glück verlassene Schwerenöter Fred Claus (Vince Vaughn) macht seinen erfolgreicheren Bruder Nikolaus (Paul Giamatti), seines Zeichens der Weihnachtsmann, für seine Misere verantwortlich. Ausgerechnet Nik ist der einzige, der Fred aus dem Knast befreien kann. Was der Spezialist für aufopfernde Nächstenliebe auch macht, aber nur unter der Bedingung, dass Fred ihm am Nordpol bei den Vorbereitungen für das kommende Weihnachtsfest tatkräftig anpackt. Nach einer Reihe von dusseligen Pannen liegt es an Fred, die Feiertage und seinen von einem grausamen Bürokraten (Kevin Spacey) gechasten Bruder zu retten…
 
filminformer-Bewertung: Weniger "Bad Santa", dafür mehr "Santa Clause" für den weihnachtlich gestimmten Zuschauer. Bei dieser, von "Wedding Crashers"-Regisseur David Dobkin verpackten Wundertüte, wird das Spaßfeuerwerk routiniert, aber wenig inspiriert gezündet. Es wird ein wenig aufdringlich für Nächstenliebe und die Kraft der Vergebung geworben hat. Vince Vaughn und Paul Giamatti erweisen sich dabei als nicht unbedingt übermäßig kompatibles Brüderpaar, dass sich nach einer Reihe von Streits zusammenrauft. Allerdings blitzen ab und an kleine, feine Spitzen durch das Komödieneinerlei, wie eine Brüder-Selbsthilfegruppe, mit den Original Brüdern von Sly Stallone, Bill Clinton oder dem echten Stephen Baldwin, der auf seinem Bruder Alec herumtrampelt. Für Kinder zu erwachsen und für Erwachsene ein bisschen sehr kindisch.
-jvg      
Bewertung: **000
Deutschlandstart: 29.11.2007
 
Verleih: Warner Bros.
 
 

An ihrer Seite
Originaltitel: Away From Her
Kanada 2006 / 109 min.
Regie: Sarah Polley.
Darsteller: Julie Christie, Gordon Pinsent, Olympia Dukakis, Michael Murphy, Kristen Thomson, Wendy Crewson.

Die Story: Das Ehepaar Fiona (Julie Christie) und Grant Anderson lebt seit 20 Jahren im Haus der Großeltern von Fiona mitten in der Natur des verschneiten Kanadas. Erste Vergesslichkeiten stellen sich bei Fiona ein. Als sie nach einem Skiausflug nicht mehr nach Haus findet und Grant sie allein auf einer Brücke findet, wird klar, dass ihr nur noch ärztliche Betreuung helfen kann. Sie ist an der heimtückischen Alzheimer-Krankheit erkrankt. Fiona und Grant beschließen, dass sie in ein Pflegeheim für Demenzerkrankte umzieht. Die ersten 30 Tage darf Grant seine Frau, von der er die letzten 45 Jahre nie getrennt war, nicht besuchen, damit sie sich eingewöhnt. Als die 30 Tage vorüber sind, hat sie sich mit dem ebenfalls erkrankten Aubrey (Michael Murphy), angefreundet und erkennt ihren Ehemann nicht mehr. Für Fiona ist er nun nicht mehr als ein Bekannter, der so nett ist, sie täglich zu besuchen. Er wird zum Beobachter eines ungewöhnlichen Liebespaares. Als Aubreys Ehefrau Marian (Olympia Dukakis) Aubrey aus Kostengründen aus dem heim nimmt, erlischt langsam Fionas Lebensflamme. Grant versucht mit allen Mitteln seiner geliebten Frau ihre letzten Tage zu verschönern und versucht Marian umzustimmen und Aubrey wieder zu Fiona zu bringen. Dies schafft er aber nur, in dem er sich der mürrischen Marian nähert. So opfert er seine Freiheit für seine Frau…
 
filminformer-Bewertung: Der kanadischen Schauspielerin Sarah Polley ("Das süße Jenseits", "Mein Leben ohne mich") ist mit ihrem Regiedebüt „An ihrer Seite“ ein bewegender  und warmer Liebesfilm gelungen. Der Film handelt von der Kraft der Liebe, die in der Krankheit bis zur Selbstaufgabe für den geliebten Partner führen kann. Die wunderbare Julie Christie bringt dem Zuschauer auf anrührende wie auch beklemmende Weise die Heimtücke der schrecklichen Alzheimer-Krankheit näher. Mit dieser schauspielerischen Bravour-Leistung ist sie eine ganz heiße Anwärterin für die Golden-Globe-Verleihung und den Oscar! Mit beeindruckender Einfühlsamkeit, leiser Ironie und ohne jedes Pathos zeigt Sarah Polley was in ihr steckt und begeistert mit einem großartigen Einstieg in das Regiefach!
-jvg     
Bewertung: ****0
Deutschlandstart: 6.12.2007
Verleih: Majestic
 
 

Mr. Magoriums Wunderladen
Originaltitel: Mr. Magorium's Wonder Emporium
USA 2007/ 94 min.
Regie: Zach Helm.
Darsteller: Dustin Hoffman, Natalie Portman, Jason Bateman, Zachary Mills, Ted Ludzik.

Die Story: Mr.Magorium (Dustin Hoffman) ist inzwischen 243 Jahre alt, doch das sieht man ihm beim besten Willen nicht an. Er meint trotzdem, dass es höchste Zeit wird, seinen magischen Wunderladen mit den lebendigen Spielzeugen in jüngere Hände zu übergeben. Aber die talentierte Musikerin Molly Mahoney (Natalie Portman) fürchtet die Verantwortung und den Abschied von ihrem Chef, dessen Zeit für ein anderes Paradies gekommen ist. Als Mr. Magorium tatsächlich geht, entscheidet sich, ob Molly, der Buchhalter Henry (Jason Bateman) und der kleine Eric (Zachary Mills) dem in die Jahre gekommenen Laden neues Leben einhauchen können…
 
filminformer-Bewertung: Zach Helm wurde für sein skurriles Drehbuch zu "Schräger als Fiktion" bekannt. Nun inszeniert er sein zweites, in Hollywood verkauftes Skript selbst. Die Geschichte ist dabei nicht wirklich originell und ohne Gegenspieler völlig harmlos. Helms Regiedebüt kann zumindest auf den Charme von Natalie Portman zählen und die liebenswert-exzentrisches Charakterzeichnung, die Dustin Hoffman kongenial umsetzt. Wenigstens sorgen eine Reihe kindlicher Ideen für ein paar Lacher bei den ganz kleinen Zuschauern.
-jvg      
Bewertung: **000
Deutschlandstart: 6.12.2007
 
Filmverleih: Universum
 
 

Todeszug nach Yuma
Originaltitel: 3:10 to Yuma
USA 2007 /  122 min.
Regie: James Mangold.
Darsteller: Russell Crowe, Christian Bale, Gretchen Mol, Peter Fonda, Ben Foster, Logan Lerman, Dallas Roberts, Vinessa Shaw, Alan Tudyk, Luce Rains, Lennie Loftin.

Die Story: Dan Evans (Christian Bale) ist ein verschuldeter Farmer, seine Frau (Gretchen Mol) und sein Sohn (Logan Lerman) halten ihn für einen Versager. Um 200 Dollar zu verdienen, erklärt sich Dan bereit, den gefangenen, charismatischen Revolverhelden und Postkutschenräuber Ben Wade (Russell Crowe), den sein Sohn bewundert, ins zwei Tage entfernte Contention zum Zug zu bringen. Zwischen den ungleichen Männern entwickelt sich eine gewisse Sympathie…
 
filminformer-Bewertung: Das hochkarätige Remake des klassischen Westerns "Zähl bis drei und bete" von 1957 hält sich relativ nah an die Vorlage. Regisseur James Mangold („Copland“) modernisierte vor allem die Actionszenen. Doch als größter Coup des stimmig-schön fotografierten Westerndramas erweist sich die Besetzung der beiden Hauptdarsteller, die hervorragend aufspielen. Lediglich zum Schluss geht es mit dem Drehbuch ein bisschen durch und man fragt sich, ob dieses, vom Original abweichende Ende, hätte sein müssen?
-jvg      
Bewertung: **000
Deutschlandstart: 13.12.2007
 
Verleih: Sony Pictures
 
 
 

Verwünscht
Originaltitel: Enchanted
USA 2007 / 108 min.
Regie: Kevin Lima.
Darsteller: Amy Adams, Patrick Dempsey, James Marsden, Timothy Spall, Susan Sarandon, Idina Menzel, Rachel Covey, Michaela Conlin, Paige O'Hara.
 
Die Story: Die hübsche Prinzessin Giselle (Amy Adams) lebt im Märchenland und wenn sie sich nicht die Zeit singenderweise mit ihren tierischen Mitbewohnern vertreibt, ist sie auf der Suche nach ihrem Mr. Right, nach Prinz Charming (James Marsden). Die schlecht gelaunte Königin Narissa gönnt ihr dieses Glück allerdings nicht und verbannt sie kurzerhand ins reale New York. Dort trifft sie das wirkliche Leben allerdings weniger hart, als erwartet in Gestalt eines smarten Vaters (Patrick Dempsey) mit hilfsbereiter Tochter…
 
filminformer-Bewertung: Regisseur Kevin Lima schuf eine im 2D-Animationsteil so altbackene Hommage an das klassische Walt-Disney-Kino, dass man sich die ersten 20 Minuten wundernd die Augen reibt und auf den Beginn der Persiflage wartet! Dennoch stecken im Film wenigstens einige selbstironische Seitenhiebe, doch diese reichen dann doch nicht um die Lust der ganzen Familie auf einigermaßen hohem Level zu halten.
-jvg      
Bewertung: *0000
Deutschlandstart: 20.12.2007
 
Verleih & Bild: Walt Disney
 
 
 

1 Mord für 2
Originaltitel: Sleuth
GB / USA 2007 / 86 min.
Regie: Kenneth Branagh.
Darsteller: Sir Michael Caine, Jude Law, Harold Pinter, Alec Cawthorne, Eve Channing.

Die Story: Andrew Wyke (Michael Caine) ist durch das Verfassen von Krimis zu Reichtum gekommen. Der selbstgerechte Mann hat alles, was man sich erträumen kann. Aber er weiß auch, dass seine Frau ihn wegen dem arbeitslosen Schauspieler Milo Tindle (Jude Law) verlassen hat. Wyke lädt den jüngeren Rivalen zu sich in sein entlegenes Anwesen ein und heuchelt Verständnis für die Situation, weist aber auch darauf hin, dass seine Frau Luxus gewöhnt ist und weiterhin einfordern wird. Um ihr ein schönes Leben bieten zu können, soll Milo die Juwelen Wykes stehlen und zu Geld machen. Milo geht auf das Angebot ein, ahnt allerdings nicht, dass Wyke Perfides im Schilde führt…
 
filminformer-Bewertung: Remake von Joseph L. Mankiewiczs Klassiker "Mord mit kleinen Fehlern" aus dem Jahr 1972, der auf dem Theaterstück von Anthony Shaffer basiert. Nach einem Drehbuch des gefeierten Autors Harold Pinter haucht Kenneth Branagh dem Zweikampf zwischen zwei völlig unterschiedlichen Männern staubige Theaterluft ein. Ein hübscher Kunstgriff ist die Besetzung: Michael Caine spielte im Original die Rolle des Milo Tindle und schlüpft hier in den Part von Laurence Olivier, während Jude Law, der bereits im Remake von "Alfie" eine von Caine berühmt gemachte Figur verkörperte, als Milo zu sehen ist. Leider haben es der Drehbuchautor Pinter und der anerkannte Theater-Liebhaber Kenneth Branagh („Hamlet“; „Ein Sommernachtstraum“) mit dem Theatralischen dermaßen überzogen, dass den Zuschauer so manche Müdigkeitsattacke droht zu übermannen.
-jvg
Bewertung: **000
Deutschlandstart: 20.12.2007
 
Verleih & Bild: Concorde







 
 
 
 
 

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